In Werne wurde am Mittwoch eine 500 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe entschärft.

© Ordnungsamt Werne

Video: Weltkriegsbombe in Werne entschärft - Straßensperrungen aufgehoben

rnBombe in Werne

In Werne ist am frühen Mittwochnachmittag (3. November) eine Weltkriegsbombe auf Höhe der Lippebrücke gefunden worden. Der Blindgänger ist mittlerweile entschärft, die Sperrungen aufgehoben.

von Eva-Maria Spiller, Andrea Wellerdiek, Janka Hardenacke

Werne, Bergkamen

, 03.11.2021, 13:37 Uhr

Aktualisierung 15.45 Uhr:
Rund um die Lippebrücke rollt der Verkehr wieder. Der Lidl allerdings war vor wenigen Minuten noch geschlossen, der Parkplatz leer. Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt Werne waren für die Evakuierungsmaßnahmen im Einsatz. Elf Mitarbeiter haben demnach bei der Räumung der Häuser und des Lidl-Marktes geholfen, berichtet Kordula Mertens, Ordnungsamtsleiterin der Stadt Werne, vor Ort. „Wir haben Nachbarschaftshilfe geleistet.“ Zu Beginn der Evakuierung reagierten die meisten Betroffenen überrascht. Fast alle Betroffenen hätten verständnisvoll auf die Evakuierung reagiert.

„Eine Frau war uneinsichtig, weil sie nicht nach Hause kam. Wir haben ihr dann einen Parallelweg gezeigt, auf den sie gehen konnte. Das war dann auch in Ordnung“, so Mertens weiter. Eine andere Person hätte wild an der verschlossenen Tür des Lidl-Supermarktes gerüttelt. Hier sorgten die Mitarbeiter des Ordnungsamtes dann für Aufklärungsarbeit. Neben der Evakuierung halfen die Mitarbeiter aus Werne zudem dabei, die Fuß- und Radwege für die Evakuierung zu räumen.

Aktualisierung 15.16 Uhr:
Die Sperrungen der Straßen in Bergkamen und Werne rund um den Evakuierungsradius der Bombenfundstelle sind aufgehoben worden. Der Verkehr fließt nun wieder, wie Petra Jäger vom Werner Ordnungsamt auf Anfrage mitteilte.

Aktualisierung 15.06 Uhr:

Jetzt gerade wenige Minuten nach Beginn der Entschärfung ist die 500-Kilo-Bombe entschärft. Was die Sperrung der Straßen betrifft, habe es bislang laut Polizei keine besonderen Vorkommnisse gegeben, alle hätten sich an Sperrung gehalten. Eine Person an der Ecke Lünener Straße/Südring wollte die Sperrung allerdings nicht ohne Weiteres hinnehmen, parkte sein Auto demonstrativ vor dem Absperrzaun und diskutierte rege mit den Beamten. Zu Stau war es an der Stelle nicht gekommen.

Ursprüngliche Meldung, 13.37 Uhr:

In Werne ist am frühen Mittwochnachmittag (3. November) ein 500 Kilogramm schwerer Weltkriegs-Blindgänger gefunden worden. Die Fundstelle befindet sich auf Höhe der Lippebrücke in Richtung Bergkamen auf der rechten Seite zwischen den Straßen Südring und dem Datteln-Hamm-Kanal kurz vor der Grenze zu Bergkamen. Aktuell werden deshalb umliegende Gebäude evakuiert. Vor Ort sind der Kampfmittelräumdienst sowie die Ordnungsämter aus Werne und Bergkamen im Einsatz.

Die Bombe, die auf dem Werner Stadtgebiet liegt, betrifft vor allem Bewohner des Bergkamener Stadtteils Rünthe: Rund 800 Menschen wurden seit 13 Uhr aus ihren Häusern in einem Radius von 500 Metern um den Fundort evakuiert. Auch der Lidl ist betroffen, wie Petra Jäger vom Ordnungsamt in Werne auf Anfrage mitteilte. Zu Zwischenfällen sei es bei den Evakuierungen nicht gekommen. In zwei Fällen seien Liegendtransporte nötig gewesen.

Einer von mehreren Verdachtspunkten auf Werner Gebiet

Über den Verdachtspunkt weiß die Stadt Werne schon seit Längerem Bescheid, so Jäger, da die Luftbilder wie bei Baumaßnahmen üblich vom Kampfmittelräumdienst zu Sondierungszwecken vorab angefordert worden waren. Zuvor habe man bereits einmal versucht, das Grundwasser an der betreffenden Stelle abzusenken, habe dann aber wegen des hohen Grundwasserstandes abbrechen müssen, so Jäger. Am Mittwochmorgen wurde dann der zweite Versuch, das Grundwasser abzusenken, gestartet. Nun könne ein Feuerwerker des Kampfmittelräumdienstes zeitnah mit der Entschärfung beginnen, so Jäger.

Der Verdachtspunkt ist laut Jäger der erste von insgesamt fünf, die der Stadt Werne auf Werner Gebiet im Rahmen der Lippebaumaßnahmen aufgefallen sind. Diese Überprüfung dieses ersten Verdachtspunktes ist dann die Bombe gefunden worden. Ob allerdings alle anderen Punkte überhaupt überprüft werden müssen, ist aktuell noch unklar.

Über die Warn-App Nina warnt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz Bürgerinnen und Bürger, das betroffene Gebiet zu meiden und weiträumig zu umfahren. „Es ist mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen“, so das Bundesamt. Vom 5. November ab 18 bis zum 8. November um 5 Uhr morgens wird die Lippebrücke wegen des Brückenneubaus voll gesperrt.