Es ist 17.05 Uhr, als Wernes stellvertretender Bürgermeister Rolf Weißner auf die Bühne am Rande des Kirchhofs tritt und zum Mikrofon greift. Er könne sich noch gut an die erste Auflage vor 42 Jahren erinnern, sagt Weißner. Aber in diesem Jahr habe der Markt vielleicht noch eine etwas andere Bedeutung als in der Vergangenheit. Einerseits, weil er nach zweijähriger pandemiebedingter Zwangspause endlich wieder stattfinden kann. Andererseits aber auch, weil die Atmosphäre, das gemütliche Beisammensein und nette Gespräche in diesen Zeiten besonders wichtig sind.
Auch Pfarrdechant Jürgen Schäfer richtet noch ein paar warme Worte an die Besucher. Dann wird - ganz gemäß der Tradition - der Baumkuchen angeschnitten und verteilt. Es gibt Applaus. Der Weihnachtsmarkt ist endlich zurück. Und wie!
Der Duft von gebrannten Mandeln und Crêpes liegt in der Luft, an den Buden gibt es Deko-Artikel, kuschlige Kleidung und mehr. Und dann ist da ja noch das Bühnenprogramm. Insgesamt 21 Künstler treten hier in den kommenden Tagen auf. Den Auftakt macht an diesem Freitagnachmittag bei nahezu null Grad Außentemperatur das Bläsercorps Werne. Es gibt „Besinnliches und Swingendes“ zu hören. Und tatsächlich swingt der ein oder andere Besucher mit. Was möglicherweise sowohl an der Musik als auch an der Kälte liegt.
Keine Sorge vor kalten Füßen
Sorge vor kalten Füße muss sich Mesud Zecirovic definitiv nicht machen. An seinem Stand gibt es Schals, Mützen, Socken und Handschuhe. Und davon trägt er einiges natürlich auch selbst. Zecirovic steht nicht nur das fünfte Jahr in Folge auf dem Weihnachtsmarkt, er ist auch regelmäßig auf der anderen Seite des Werner Rathauses zu sehen - beim Wochenmarkt. „Heute war das also eine ziemlich lange Schicht“, sagt der Mann aus Montenegro und lächelt.
Sein Geschäft läuft gut. Bei den aktuellen Temperaturen in Kombination mit den steigenden Energiekosten ist das aber auch kaum überraschend. Die Heizung zuhause runterdrehen und sich lieber etwas wärmer anziehen, ist in diesen Zeiten kein ungewöhnliches Verhalten.
Carmen Will aus Waltrop, die an ihrem Stand selbstgemachte Deko- und Geschenkartikel anbietet, merkt bei ihren Kunden ein etwas zögerlicheres Kaufverhalten im Vergleich zu früher: „Die Menschen sind eben unsicher. Aber man merkt auch, dass die Besucher das Weihnachtsmarkt-Feeling vermisst haben. Es ist so, als hätten sie etwas nachzuholen.“ Tatsächlich füllt sich der Markt am frühen Abend ziemlich schnell. Und wenn es nach den Organisatoren und Beschickern geht, darf das in den kommenden Tagen gerne so weitergehen.
So geht es weiter mit dem Weihnachtsmarkt
Der Weihnachtsmarkt auf dem Kirchhof findet noch bis einschließlich 18. Dezember statt. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 14 bis 21 Uhr, Samstag von 12 bis 22 Uhr sowie Sonntag von 12 bis 20 Uhr. Am 11. Dezember öffnen zum Weihnachtsmarkt die Geschäfte der Innenstadt von 13 bis 18 Uhr ihre Türen zum verkaufsoffenen Sonntag. Hier werden unter anderem auch „Wichteltüten“ für den guten Zweck angeboten. Der Erlös kommt der Aktion „Alle Gemeinsam, keiner einsam“ zu Gute.
Ein Video von der Weihnachtsmarkteröffnung gibt‘s online unter rn.de/werne

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