
Zwei Parteien streiten sich um das Wehr in Werne-Stockum: Das Aktionsbündnis aus Fischereiverband, Lippeverband, verschiedenen Umweltorganisationen und Vertretern der Stadt Hamm kämpft für eine frei fließende Lippe. Das Wehr in Stockum und vier weitere benachbarte auf insgesamt 60 Kilometern behindern das.
Die Wehre stauen das Wasser, was verschiedene negative Auswirkungen unter anderem auf die Fische hat. Der Ingenieur Michael Detering möchte allerdings als privater Investor sogar ein neues Wasserkraftwerk in den Fluss bauen. Mit seiner Wasserkraftanlage sei beides möglich, sagt er: Regenerative Energie und eine ökologische Aufwertung der Lippe.
Durch eine moderne Turbinenanlage könne Fischsterben verhindert und die Wanderung der Tiere begünstigt werden. Worüber er allerdings nicht spricht, ist das Staubecken oberhalb des Wehrs, das als stehendes Gewässer Methangase entwickelt und eine Ansiedlung bestimmter Tierarten verhindert.
Zwei konkurrierende Umweltgedanken?
Zwei Positionen, zwei konkurrierende Umweltgedanken: Umweltschutz versus erneuerbare Energien. Und beides ist wichtig. Was zunächst wie ein unlösbarer Konflikt scheint, kann einfach gelöst werden. Für unmachbar hält Detering den Abriss des alten, maroden Wehrs. Das gälte es zunächst durch eine unabhängige Stelle festzustellen.
Und ja: regenerative Energien sollten, müssen ausgebaut werden. Allein schon mit Blick auf die nahezu erschöpften Reserven an fossilen Energien. Doch nur weil der dahinterstehende Gedanke ein guter ist, muss es nicht auch die Umsetzung sein. Bei Windkraftanlagen ist zwar die Energiemenge nicht durchgehend konstant, aber der Schaden, den sie verursachen, ist um ein Vielfaches geringer.