Es ist ein großer Schritt zur „neuen“ Normalität: Die Isolationspflicht für Menschen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden, ist ab dem 1. Februar aufgehoben. Heißt: Die bisher verpflichtende, fünftägige häusliche Quarantäne fällt weg und Corona-Infizierte dürfen das Haus bis auf wenige Ausnahmen ohne Einschränkungen verlassen.
Der Fokus liegt dann nur noch auf Schutzmaßnahmen, die sich auf Einrichtungen mit vulnerablen Personengruppen konzentrieren. Wer einen positiven Test hat, darf etwa Krankenhäuser oder Pflegeheime für fünf volle Tage nicht betreten – für dort Beschäftigte gilt ein Arbeitsverbot, bis ein negatives Testergebnis vorliegt.
Laut NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann komme es nun noch stärker auf die Eigenverantwortung jedes Einzelnen an – wer krank ist, solle zu Hause bleiben. Doch wie sind die Menschen in Werne dem Wegfall der Schutzmaßnahmen gegenüber eingestellt? Die Meinungen dazu sind gespalten, wie eine Umfrage am Dienstag (31.1. 2023) in der Werner Fußgängerzone zeigt. Karsten Borrmann findet es gut, dass die Isolationspflicht wegfällt – für ihn ist das ein Schritt zur Normalität.
Ilse Walgenbach ist da etwas anderer Meinung: „Ich bin nicht ganz davon überzeugt, dass es das Richtige ist. Ich denke, dass es noch etwas verfrüht ist.“ In eine ähnliche Richtung geht auch die Meinung von Michael Degener. Er sagt: „Ich bin da etwas gespalten.“ Auf der einen Seite würden es viele schon gar nicht mehr merken, dass sie Corona haben, weil sie zum Teil auch keine Symptome aufweisen. „Das beste Beispiel ist meine Frau: Die hatte wirklich nur einen Schnupfen.“ Wenn jemand allerdings Symptome habe und positiv getestet worden sei, dann sollte derjenige auch zu Hause bleiben.
In eine ähnliche Richtung geht die Meinung von Andrea Garner: „Wenn man nicht weiß, dass man krank ist, dann weiß man es nicht – dann geht man auch raus. Wenn man krank ist, bin ich aber der Meinung, dass man am besten ins Bett gehört. Dann sollte man sich besser auskurieren als rauszugehen.“
Eine klare Meinung hat Christof Einhaus. Er meint, wer Corona hat, sollte zu Hause bleiben. „So wie es jetzt in der Zeit auch war: mindestens für fünf Tage oder eine Woche. Wer trotzdem unter Menschen geht: das finde ich einfach nicht verantwortungsvoll.“

Auch Maskenpflicht im ÖPNV endet
Doch nicht nur die Isolationspflicht fällt am 1. Februar 2023, sondern auch die Maskenpflicht im ÖPNV – bisher war dort das Tragen einer medizinischen Maske verpflichtend. Doch Andrea Garner sagt, dass schon jetzt viele Menschen die Maske in Bussen und Bahnen nicht richtig tragen. „Ich fahre jeden Tag ÖPNV und die meisten Masken kommen aus der Jackentasche, hängen schräg – das bringt meiner Meinung nach sowieso nicht viel,“ sagt sie.
Ilse Walgenbach findet diese Regelung auch in Ordnung. „Das könnte man machen, weil da ja auch jeder für sich selbst verantwortlich ist.“ Auch Michael Degener meint, dass er beim Thema Maske-Tragen inzwischen „relativ leidenschaftslos“ sei. „Ich geh jetzt auch in jedes Geschäft ohne Maske und beim ÖPNV sind öfter die Türen für frische Luft auf“.
Weiter Maske tragen
Karsten Borrmann sieht das hingegen etwas anders: „Das finde ich nicht gut, meine Frau fährt viel Zug. Es stört einen ja auch nicht. Wir haben jetzt fast drei Jahre eine Maske getragen, dann kann es auch ein paar Tage länger so bleiben.“ Seine Frau Valentina stimmt zu: „Ich finde Maske in geschlossenen Räumen eigentlich ganz gut. Wenn einer positiv ist, darf er vielleicht mal raus – aber dann mit Maske.“ Die werde sie im Zug auch weiterhin tragen, sagt sie.
Gleiches gilt für Christof Einhaus – auch er will weiterhin Maske tragen. „Ich finde zur Zeit, wo man sich noch nicht sicher ist und wo Corona immer noch da ist, sollte gerade in engen Räumen – auch in der Bahn und im Bus – trotzdem eine Maske getragen werden.“
Video-Umfrage in Werne zum Ende der Isolationspflicht: „Wer Corona hat, sollte zu Hause bleiben“
Ex-Werner spielt im ARD-Tatort mit: Tamer Tahan (29) schlüpft in eine gefährliche Rolle