Warme Worte und Unredlichkeit „Elefantenrunde“ hat Wiehagen-Eltern nicht viel gebracht

„Elefantenrunde“ hat Wiehagen-Eltern nicht viel gebracht
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J. Heckenkamp

Die Eltern der Wiehagen-Schule an der Stockumer Straße in Werne sind verunsichert. Vor drei Jahren erfuhren sie die gute Nachricht, dass der geplante Turnhallen-Neubau vom Bund mit 3 Millionen Euro bezuschusst werden soll. Bis heute ist das Geld nicht geflossen. Die Raum-Situation an der Grundschule ist prekär. Daher hatten sie nicht nur Verwaltung und Lothar Christ, sondern auch die Bürgermeister-Kandidaten zur „Elefanten-Runde“ eingeladen. Ich meine: Außer Spesen nichts gewesen.

Dass alle die Sorgen der Eltern ernst nehmen würden, war vorhersehbar. Und was passiert, wenn die 3 Millionen vom Bund nicht fließen? Bauen wir trotzdem, irgendwie treiben wir das Geld schon auf, hieß es unisono. Ein warmes Versprechen in finanziell angespannten Zeiten. In diese Richtung äußerten sich auch die beiden CDU-Vertreter. Und das finde ich unredlich.

CDU-Votum gegen den Neubau

Denn die CDU hatte sich in der entscheidenden Ratssitzung im Sommer 2024 bei der Abstimmung über einen Neubau enthalten. Man befürworte zwar die Erweiterung auf fünf Züge, „aber nicht an diesem Standort und auf diese Art und Weise“, sagte CDU-Fraktionssprecherin Uta Leisentritt im Gespräch mit der Redaktion. Stattdessen, so Leisentritt, könne man viel Geld durch die Reaktivierung der Wienbrede-Schule und der Ertüchtigung von Sporthallen sparen. Sie sprach sich deutlich gegen Neubauten und für eine Zwei-Standorte-Lösung aus.

Doch diese Linie war am Donnerstag weder vom CDU-Bürgermeister-Kandidaten Dr. Thomas Neubourg noch von der Ratsvertreterin Beate Böhmer auch nur ansatzweise zu hören. Stattdessen wollten sie die Eltern mit dem Hinweis auf „eindeutige Beschlüsse“ beruhigen und meinten vorsichtig auf die Frage, wie sich die Partei bei einem Ausfall der Förderung verhalten wolle: „Dann wird die CDU-Fraktion neu entscheiden.“ Klare Worte klingen anders.

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