
Wallfahrt nach Werl © Heimann
Wallfahrt von Werne nach Werl lockt 165 Teilnehmer auf 32 Kilometer Fußmarsch
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Die Fußwallfahrt von Werne nach Werl lockte am Wochenende stolze 165 Teilnehmer auf den 32 Kilometer langen Weg. 45 Pilger verbrachten die Nacht im Kloster in Werl, andere kehrten am Morgen zurück.
Als wir den stellvertretenden Wallfahrtsleiter Bernd Heimann am Sonntagvormittag (7. August) auf dem Handy erreichen, liegt hinter den Pilgern der 346. Fußwallfahrt von Werne nach Werl schon die erste Strecke des Weges. Knapp 45 eingefleischte Wallfahrer haben die Nacht im Pilgerkloster in Werl verbracht. Andere sind zum Übernachten nach Hause gefahren und kommen für den Rückweg morgens wieder nach Werl.
„Der Hinweg war vom Wetter her sehr angenehm. Es war relativ frisch, sodass wir wenig Probleme hatten, dass die Leute wenig getrunken haben“, sagt Heimann. Dadurch sei es zu keinen Ausfällen bei den 165 Pilgern von Werne nach Werl gekommen. Heimann selber ist in diesem Jahr zum 43. Mal mit auf die Fußwallfahrt gegangen. Seit seinem 10. Lebensjahr hält er an dieser Tradition fest.
Was die Menschen dazu bewegt, die 32 Kilometer zu Fuß zurück zu legen? Zum einen sei es die Tradition, andere hätten es ihren Eltern versprochen. Für andere wiederum sei es der sportliche Aspekt. „Für mich ist das ein heiliger Termin“, sagt Heimann. Und die Teilnehmer seinen nicht nur katholisch. Auch viele Evangelen oder Konfessionslose seien unter den Teilnehmern.
Über Eltern und Kinder bis 80-Jährige sind unter den Pilgern
Ausgefallen war die Wallfahrt in den vergangenen zwei Jahren nicht, nur habe sie eher im kleinen Kreis stattgefunden, ohne dass wegen der Pandemie groß Werbung dafür gemacht worden war, so Heimann. „Viele sind froh, dass sie jetzt wieder stattfindet. Jetzt ist wieder alles auf sicheren Füßen.“ Deswegen habe man dieses Mal auch wieder Werbung machen können.
Und die Gruppe, die den Weg nach Werl angetreten ist, ist relativ gemischt: Von alten Hasen, die die Strecke wie ihre Westentasche kennen, über Neu-Pilger, Eltern mit Kindern, 40- bis 60- oder sogar den ein oder anderen 80-Jährigen. „Die Eingefleischten wissen, wie es läuft. Das ist immer recht entspannt. Durch den harten Kern läuft es von selber“, so Heimann. „Die alten Hasen wissen, wann die Pausen kommen. Da teilt man sich das gut ein. Die ziehen die Neuen mit“, so Heimann. Und motivierten auch, wenn die Strecke endlos zu werden scheint. Das sei das Schöne an der Gemeinschaft. Man gucke auf den anderen, dafür müsse niemand extra abgestellt werden.
Gegen 5.45 Uhr ging es am Samstagmorgen auf Richtung Werl aus Werne. Gegen Abend trafen die Pilger dann in Werl ein, wo um 20 Uhr die Lichterprozession stattfand. „Es gab eine kleine Andacht, danach eine Runde ums Kloster“, so Heimann. Danach habe man bei einem Bier im Klosterkeller in Werl zusammengesessen und noch ein bisschen der Band gelauscht, die vom gleichzeitig stattfindenden Stadtfest in Werl zu hören war.
Am Sonntagmorgen dann folgten der Kreuzweg und das Hochamt um 8.30 Uhr. In Werne erwartet die Pilger nach dem Auszug aus Werl ab 12 Uhr am Abend gegen 20 Uhr der Einzug am Kloster in Werne. „Dann steht man noch ein bisschen draußen“, sagt Heimann. Passend mit einem Bier, dass er aus dem Urlaub mitgebracht hat: Mariahilfer.
Gebürtige Münsterländerin, seit April 2018 Redakteurin bei den Ruhr Nachrichten, von 2016 bis 2018 Volontärin bei Lensing Media. Studierte Sprachwissenschaften, Politik und Journalistik an der TU Dortmund und Entwicklungspolitik an der Philipps-Universität Marburg. Zuletzt arbeitete sie beim Online-Magazin Digital Development Debates.
