Im Sturzflug

Vogel greift mehrmals Joggerin in Werne an

Szenen wie aus einem Hitchcock-Film: Die Wernerin Conny Daniel berichtet, sie sei am Sonntag beim Joggen am Grünen Winkel mehrfach von einem schwarz-weißen Vogel im Sturzflug angegriffen worden. Fachleute sagen, dass das durchaus häufiger vorkommt.

WERNE

, 12.05.2015 / Lesedauer: 2 min

Nahe der Straße Im Grünen Winkel ist eine 63-Jährige von einem Vogel angegriffen worden.

Das sagt die Läuferin Conny Daniel:

An einem Wirtschaftsweg in der Nähe des Grünen Winkels sei sie am Sonntagmorgen unterwegs gewesen. Plötzlich kam vom freien Feld her ein schwarz-weißer Vogel wie im Sturzflug auf sie zu: "Bestimmt 60 Zentimeter Spannweite, und der hat richtig Lärm gemacht." Extrem nah sei das Tier an ihr vorbei geflogen, dann habe er gedreht "und ist in Karacho wieder an mir vorbei", so die 63-Jährige: "Ich hab so schnell keine Angst, aber dem konnte ich richtig in die Augen gucken." Jetzt laufe sie lieber eine andere Route und trage eine Schirmmütze: "Man weiß ja nicht, was die Tiere mit ihren Krallen so machen können."

Jürgen Hundorf, Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Kreis Unna:

"Das passiert schon mal", sagt der Fachmann. Greifvögel, Käuze und Krähen seien etwa dafür bekannt, ihr Revier in der Brutzeit im Frühjahr zu verteidigen. Elstern gehören zu den Krähen und passen in Conny Daniels Beschreibung. Wenn sie ihre Jungvögel in Gefahr wähnen, fliegen sie manchmal Scheinangriffe, um den Menschen zu verjagen, so Hundorf. Für Menschen sei das aber überhaupt nicht gefährlich.

 

Manfred Deutsch, Lauftrainer TV Werne:

"Ich bin in Richtung Herbern schon öfter von Kiebitzen attackiert worden", sagt der Übungsleiter: "Die machen unwahrscheinlich Spektakel und fliegen fast im Sturzflug auf einen zu." Die schwarz-weißen Kiebitze haben gerade nahe der Horne Jungtiere bekommen und sind Bodenbrüter - das würde erklären, warum der Vogel aus einem Feld auf Conny Daniel zuflog. Von Verletzungen durch Vogel-Angriffe habe aber auch Manfred Deutsch noch nie gehört.