Das Leuchten in den Augen der Jugendlichen war kaum zu übersehen, als Bürgermeister Lothar Christ ihnen „ihre“ Anlage, den Bikepark an der Sportanlage im Dahl, am Dienstagmittag (23. Mai) übergab. Bis zur Fertigstellung dauert es zwar noch ein wenig, dennoch ist die Freude schon jetzt deutlich spürbar gewesen.
Der Bürgermeister nannte die Veranstaltung „den zweiten Spatenstich“. Die Grundzüge der Anlage, an deren Stelle vor nicht allzu langer Zeit noch der alte Aschenplatz von Eintracht Werne seinen Platz hatte, sind bereits gut erkennbar. Nach dem Modell, das die Jugendlichen selbst entwickelt haben, ist viel Erde vor Ort aufgeschüttet worden.

Direkt nach dem offiziellen Teil begannen die jungen Mädchen und Jungs sofort mit der Gestaltung. Sie nahmen sich ihre Schaufeln und legten Hand am Bikepark in Werne an. In Gesprächen diskutierten die kleinen und großen Biker, was noch wo getan werden soll. Einen genauen Plan hatten sie in jedem Fall bereits im Kopf.
„In erster Linie ist man natürlich stolz darauf, dass wir so schnell und mit professioneller Unterstützung dieses Projekt auf die Beine gestellt haben und dass die Jugendlichen aus Werne zusammen gekommen sind“, sagte Toby Knowlden, einer der Verantwortlichen. Er ist sich aber auch bewusst, dass noch einiges an Arbeit auf sie zukommt. „Es ist auf jeden Fall noch viel zu tun“, sagt der junge Biker. „Wir hoffen natürlich, dass die Unterstützung der Stadt und auch die Motivation bei uns nicht nachlässt.“
2022 haben die jungen Mädchen und Jungs die Aktion ins Rollen gebracht. Mit einer Unterschriftenaktion beim Genussfrühling im vergangenen Jahr wollten sie Lothar Christ von der Idee eines Bikeparks überzeugen. Viel Anstrengung brauchte das nicht. Der Bürgermeister setzte auch gleich selbst seine Unterschrift auf die Liste.
Seitdem ist einiges passiert. Bei den Abstimmungen im Rat über den Bikepark war die Zustimmung schnell klar, wie Christ am Dienstag nochmal bemerkte: „Ihr habt viele Befürworter. Die Abstimmung im Stadtrat war einstimmig“, erinnert er sich. Dabei lobt er vor allem die Eigeninitiative der Jugendlichen – und blickt zurück auf ein Projekt, bei dem das anders gelaufen war. Vor einigen Jahren wurde ganz in der Nähe des neuen Bikeparks eine Halfpipe für Jugendliche gebaut. Gefragt wurden diese bei der Gestaltung allerdings nicht. Das Ergebnis: Die Halfpipe ist längst wieder Geschichte.

Mit dem Bikepark hatte man eine andere Herangehensweise angestrebt. Größtenteils in Eigenregie entwickelten die Jugendlichen ein Modell, wie sie sich ihren Bikepark vorstellen. Hierfür schauten sie auch bei vergleichbaren Parks in der Nachbarschaft vorbei. Nach der Vorlage der Jugendlichen wurde auf dem alten Aschenplatz im Dahl eine Grundlage gelegt. Nur ein wenig Asche am Rand und ein Tor erinnern noch an den alten Fußballplatz.
Und nun? „Das ist noch keine Eröffnung. Wir übergeben euch eine halbfertige Anlage“, sagte Lothar Christ am Dienstag. „Jetzt ist es an euch, die Fläche nach euren Wünschen zu gestalten. Wir werden dabei unterstützen.“ Zu den Helferinnen und Helfern zählen neben der Politik auch das Jugendamt und der Radsportclub Werne, in dem fast alle beteiligten Jugendlichen bereits organisiert sind. Alle wollen den Jugendlichen auch weiterhin unter die Arme greifen, wenn Not am Mann ist. Ein Großteil wird aber wohl in Eigenregie passieren.
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