Verwaltung zu möglicher Holzbauweise an Wiehagenschule „Kommt auf mehrere Faktoren an“

Verwaltung zu möglicher Holzbauweise an Wiehagenschule: „Kommt auf mehrere Faktoren an“
Lesezeit

Die Wiehagenschule hat ein Platzproblem. Das ist allen Verantwortlichen klar. Um genug Platz für alle Kinder zu haben, ist ein Anbau für die Werner Grundschule bereits beschlossene Sache. Die Grünen wagten nun in der vergangenen Woche einen Vorstoß und brachten eine Holzbauweise für das neue Gebäude ins Spiel. Bei der Verwaltung stößt das durchaus auf offene Ohren.

„Schule hat einen Vorbildcharakter. Das sollten die Gebäude auch haben. Oft wird der größere Teil der Energie beim Bau verbracht als beim Betrieb, weil man beim Betrieb darauf achtet, klimafreundlich zu sein. Der Bau wird dabei oft vergessen“, erklärte Andreas Drohmann, Diplom-Ingenieur und Mitglied der Grünen in Werne, die Überlegungen für die Holzbauweise.

Die Schule in Rinteln wurde als Holzbau hergestellt.
Die Schule in Rinteln wurde als Holzbau hergestellt. © Andreas Drohmann

Vorbild für die Idee der Grünen ist ein Neubau einer Schule in Rinteln, der ebenfalls ein Holzbau ist. Nachhaltigkeit und Lebensdauer seien ähnlich wie bei den herkömmlichen Bauweisen, auch der Brandschutz sei kein Problem und schnell geklärt, so Drohmann. „Eine Holzbauweise ist meiner Meinung nach grundsätzlich sehr sinnvoll“, erklärt auch Philipp Cramer vom Gebäudemanagement der Stadt Werne auf Anfrage. „Sie hinterlässt definitiv einen geringeren Fußabdruck und verbraucht weniger Energie. Das ist natürlich gut.“

Mehrere Faktoren einbezogen

Das seien aber nicht die einzigen Punkte, die für eine Beurteilung einbezogen werden müssten. „Es kommt auf mehrere Faktoren an. Beispielsweise die Kosten, Zeit, das Gebäude selbst und ähnliches“, berichtet Cramer. „Das wird alles in der Gesamtabwägung mit einbezogen, sodass man sich ein Urteil bilden und dann entscheiden kann.“ So sei es durchaus möglich, dass die Holzbauweise teurer ist. „Das muss aber nicht sein, wir müssten das im individuellen Fall anschauen“, so Cramer.

Für den Bau an der Wiehagenschule ist die Holzbauweise also durchaus noch ein Thema. „Wir sind gerade in der Entwurfsphase für das Gebäude. Da ist die Holzbauweise noch realisierbar und kann berücksichtigt werden, wenn wir uns am Ende dafür entscheiden sollten“, so Cramer.

Wenn die Holzbauweise dann wirklich ins Gespräch kommt, wird die Entscheidung wohl nicht von der Verwaltung alleine getroffen, sondern auch vor dem Rat diskutiert. „Wir wollen ja nichts verheimlichen, dementsprechend würde das durch die entsprechenden Ausschüsse gehen“, erklärt Cramer. „Da kommen dann alle Fakten auf den Tisch und es wird gemeinsam entschieden, was für alle Beteiligten am sinnvollsten ist.“