Vermisster Ingo H. Polizeisprecherin: „Suche konzentriert sich auf die Lippe“

Polizeisprecherin: „Suche nach Ingo H. konzentriert sich auf die Lippe“
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Die Suche nach dem verunglückten Ingo H. aus Werne geht weiter. Laut Aussage seiner Enkelin, mit der der 59-Jährige am Freitagabend, 10. März 2023, unterwegs war, ist er in die damals reißende und eiskalte Horne gestürzt. Der Werner Bach wurde mehrmals und mit verschiedensten Mittel abgesucht. Erfolglos. Nun konzentriert sich die Suche auf den Fluss, in den die Horne mündet: die Lippe. Doch dazu muss ein Umstand gegeben sein, wie Polizeisprecherin Vera Howanietz auf Anfrage der Redaktion erklärt.

Denn während der Wasserstand in der Horne in den vergangenen Tage stark gesunken ist, ist er in der Lippe noch vergleichsweise hoch. „Eine Suche macht nur Sinn, wenn der Pegel wieder etwas zurückgegangen ist“, sagt die Sprecherin der Kreispolizeibehörde Unna.

Ingo H: Keine Anhaltspunkte

Im Gespräch mit der Redaktion verweist sie darauf, dass es sich nach so langer Zeit nach dem Verschwinden des 59-Jährigen nicht mehr um eine Rettung, „sondern um eine Bergung handelt“. Man habe aktuell keinerlei Anhaltspunkte, wo man den leblosen Körper von Ingo H. auffinden könnte. Er könne etwa irgendwo am Ufer der Lippe von einem Ast festgehalten werden.

Wenn in den nächsten Tagen nicht der Zufall weiterhelfe, etwa durch Angler oder Spaziergänger, die auf einen angetriebenen Körper aufmerksam werden, wolle man die Suche fortsetzen. Wie genau, konnte die Sprecherin nicht sagen.

Etwa in diesem Bereich der Horne, Höhe Brücke Goerdelerstraße, soll der verhängnisvolle Unfall passiert sein.
Etwa in diesem Bereich der Horne, Höhe Brücke Goerdelerstraße, soll der verhängnisvolle Unfall passiert sein. © Sylvia vom Hofe

Taucher in der Horne?

Die Versuche, Ingo H. in der Horne aufzuspüren, seien ausgereizt, heißt es aus der Kreispolizeibehörde. Eine Chance, ihn dort noch zu finden, sei möglicherweise das Wehr an der Kurt-Schumacher-Straße/Hornemühle.

Dort hatten am 14. März Polizeitaucher aus Bochum versucht, unterhalb des Wehres nach Ingo H. zu suchen. Doch die starke Strömung und das lehmige Wasser ließen den Versuch scheitern. Derzeit ist noch nicht klar, ob es einen neuen Tauchgang geben wird, zumal die Horne wieder deutlich weniger und nun wieder klares Wasser führt.

Vom Bach zum reißenden Gewässer

Viele Menschen in Werne nehmen Anteil am Schicksal von Ingo H., leiden mit seinen Angehörigen. Viele macht fassungslos, dass in einem Bach wie der Horne so ein Unglück passieren kann. Denn meist führt die Horne nur wenig Wasser, im vergangenen Sommer war sie stellenweise fast ausgetrocknet.

Aber nach dem vielen Regen Anfang März mutiert der Bach zum reißenden Gewässer. Passanten, die über die Horne-Brücke an der Kurt-Schumacher-Straße/Hornemühle gehen, bleiben oft am Geländer stehen und werfen einen Blick in das Gewässer, als könnten sie es nicht glauben, dass hier so ein Unglück geschehen ist.

Ingo H. seit mehr als einer Woche vermisst: Unglück macht immer noch fassungslos

Video: Regen lässt Horne anschwellen: Polizeitaucher müssen Suche nach Ingo H. abbrechen