Im Kreis Unna treten aktuell vermehrte Fälle des Respiratorischen Synzytial-Virus, kurz RSV genannt, auf. Dabei sind die Atemwege befallen. Eine Infektion kann sich laut Robert-Koch-Institut (RKI) von einer einfachen Atemwegsinfektion bis zu einer schwer beatmungspflichtigen Erkrankung entfalten. Laut übereinstimmenden Zahlen des Kreises Unna und des Landeszentrums für Gesundheit in Bochum (LZG) sind in der Zeit vom 1. Januar bis einschließlich 20. Januar insgesamt 29 RSV-Fälle aufgetreten. Eine ortsscharfe Abgrenzung der Fälle kann der Kreis jedoch nicht vornehmen.
„Momentan gibt es vermehrt Meldungen über Atemwegsinfekte/RSV-Infektionen von Kindern im Kindergartenalter. Aufgrund der Übertragungswege (Tröpfcheninfektion) und der beim RSV-Virus stärker betroffenen Altersgruppen (Säuglinge, Kinder im Vorschulalter, Senioren) ist das vermehrte Aufkommen in Gemeinschaftseinrichtungen nicht ungewöhnlich“, heißt es aus der Kreispressestelle auf die Frage nach den Infektionshintergründen.
Windpocken-Erreger
Vergleicht man die aktuellen Zahlen mit denen aus dem Vorjahr (82 RSV-Fälle vom 1. bis 20. Januar 2024), fällt jedoch ein deutlicher Abfall bei den Infektionen auf. „Möglicherweise ist ursächlich hierfür auch die seit 2023 neu etablierte RSV-Impfung für Säuglinge“, so die Kreispressestelle.
Auch treten im Kreis aktuell Fälle des Varizella-Zoster-Virus auf, das für Windpocken und Gürtelrose verantwortlich ist. Davon sind im Zeitraum 1. bis 20. Januar drei Fälle aufgetreten. Im Vorjahreszeitraum waren es vier Fälle.