Über 30 Fische in Teich in Werne verendet Besitzer bieten 500 Euro Belohnung

Über 30 Fische in Teich verendet: Besitzer bieten 500 Euro Belohnung
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„Ich kann mir keinen Reim drauf machen“, sagt Ludger Quante aus Werne. Er steht in seiner Küche und erzählt gemeinsam mit seiner Frau Marita von der Nacht vom 25. auf den 26. Juni dieses Jahres. „Am Dienstagabend war noch alles okay“, sagt der Werner. Was er meint, hat sich unweit der Küche im Gartenteich der Familie abgespielt. Denn als Ludger Quante am Mittwochmorgen um 5.15 Uhr seinen Teich inspizierte, bot sich ihm ein schrecklicher Anblick.

Vier große, vier mittelgroße, 25 kleine Kois und ein großer Stör waren entweder tot oder kämpften in den letzten Atemzügen um ihr Leben. Vergeblich. Das Ehepaar Quante ist sichtlich mitgenommen von dem Vorfall. Ihren Hund Laica und ihre Katze Fiona wollen sie seit dem Vorfall nicht mehr allein vor die Tür lassen. Ihr Verdacht: Jemand könnte die Fische vergiftet haben.

„Das muss jemand gewusst haben, dass die aus der Hand fressen“, sagt Marita Quante. Denn die Tiere seien so zahm gewesen, dass sie beim Füttern direkt an die Oberfläche gekommen seien. Außerdem hätten sich kein Fußabdruck und auch keine Futterreste auf den Seerosen-Blättern finden lassen. Zur Anzeige haben die beiden den Vorfall auch schon gebracht. Das bestätigt die Polizei Unna auf Anfrage. Aber bis dahin erlebte das Ehepaar Quante eine Odyssee.

Nur noch zwei kleine Fische sind in dem Teich der Quantes übrig geblieben.
Nur noch zwei kleine Fische sind in dem Teich der Quantes übrig geblieben. © Eva-Maria Spiller

Der erste Weg führte das Ehepaar in eine Zoohandlung, in der es das Wasser des Teiches untersuchen ließ. Das Ergebnis: Die Wasserqualität sei in Ordnung gewesen, erzählen die beiden. Das Wasser als Todesursache könne also ausgeschlossen werden. Die Polizei habe dem Ehepaar dann dazu geraten, einen Fisch obduzieren zu lassen, um zu klären, woran dieser gestorben sein könnte. Doch der Tierarzt konnte dabei nicht helfen. Auch die Suche nach einem darauf ausgelegten Spezialisten gestaltete sich schwierig.

Da bei den Tieren mit der Zeit auch der Verwesungsprozess begonnen hatte und einige schon vergraben worden waren, waren die Proben auch nicht mehr zu gebrauchen. Hinweise darauf, was geschehen sein könnte, bekommt das Ehepaar von den Tieren nun nicht mehr.

Deshalb suchen die beiden nach Zeugen, deren am Haus installierte Kameras möglicherweise eine verdächtige Person auf dem Grundstück der Quantes aufgenommen haben könnten. Das Beweismaterial will die Familie auch belohnen - mit 500 Euro. Das Warum treibt die Quantes um. Wer könnte Fische vergiften, die keinen Lärm machen und niemanden stören? „Das muss eine frustrierte Person sein, die selbst nichts hat und anderen Schaden zufügen will“, sagt Marita Quante.