
© Jörg Heckenkamp
Turnhalle in Werne gesperrt: Nicht nur der Sportunterricht könnte ausfallen
Schulen in Werne
Nach den Herbstferien gelten neue Corona-Regeln an den Schulen. Nicht jede Turnhalle in Werne erfüllt die Vorgaben. Deshalb steht nun nicht nur der Sportunterricht teilweise auf der Kippe.
An den Schulen in Nordrhein-Westfalen gelten seit dem Wiederbeginn nach den Herbstferien strenge Corona-Regeln, um die Schüler und Lehrer vor Neuinfektionen zu schützen und einen Lockdown wie im Frühjahr zu verhindern. Das Schulministerium hat dazu auch eine neue Schutzverordnung für den Sportunterricht erlassen. Dazu zählt etwa das regelmäßige Lüften in den Klassenräumen, aber auch in den Turnhallen während des Sportunterrichts. Nicht jede Sporthalle in Werne kann zurzeit diese Voraussetzung erfüllen.
Deshalb müssen Schüler und Lehrer mit Einschränkungen, womöglich auch mit dem Ausfall von Sportunterricht rechnen. Auch Sportvereine sind davon betroffen. Gleich mit zwei größeren Problemen haben die Verantwortlichen des St.-Christophorus-Gymnasiums in Werne zu kämpfen. Dort ist die ältere von zwei Turnhallen zurzeit gesperrt.
Lüftungsanlage muss umgestellt oder erneuert werden
Denn die Lüftungsanlage kann momentan nicht dafür sorgen, dass regelmäßig neue Luft in die Halle geleitet wird, wie Schulleiter Thorsten Schröer erklärt. Durch die Aerosol-Bildung der Sporttreibenden könnte es deshalb zu einer Übertragung mit dem Coronavirus kommen. Deshalb wird am Mittwoch (28. Oktober) von Technikern überprüft, ob die Lüftungsanlage entsprechend umgestellt werden kann.
Ob das Problem damit so einfach gelöst werden kann, stellt Schröer allerdings infrage. „Wenn wir Pech haben, geht es nicht so leicht. Dann müssen wir den Sportunterricht halbieren, wenn wir nur eine Halle nutzen können“, so Schröer. Eigentlich sei man mit den beiden Sporthallen am St.-Christophorus-Gymnasium in einer guten Situation. Doch beide Hallen seien auch stets immer besetzt.
Teile des Sportunterrichts könnten ausfallen
Kann eine Halle nicht genutzt werden, könnte gleich auch die Hälfte des Sportunterrichts ausfallen. Vor allem dann, wenn man bei sinkenden Temperaturen nicht alternativ draußen Sport treiben kann. „Auch die Sportlehrer setzen sich am Mittwoch zusammen, um zu überlegen, wie man verstärkt Theoriestunden gestalten kann. Man kann natürlich auch draußen einige Dinge machen. Das kann zum Beispiel auch mal ein ausgiebiger Spaziergang sein. Aber man kann nicht jede Woche zwei Stunden lang spazieren gehen“, erklärt Schröer.
Aber auch alternative Orte hätten sich die Verantwortlichen schon überlegt. „Man kann zum Beispiel auch mal in die große Aula ausweichen und dort eine Meditation machen.“ Es müssten nicht immer die klassischen Sportarten sein, die man in diesen Zeiten unterrichtet. „Kontaktsport war lange nicht erlaubt. Die Sportlehrer haben deshalb auch schon den Leichtathletik-Teil oder den Fitness-Teil im Lehrplan verstärkt unterrichtet. Aber so langsam gehen den Sportlehrern auch die Ideen aus“, sagt Schröer.
Und den Schülern könne man vor der neuen Verordnung nur schwer vermitteln, dass sie am Abend zwar in ihren Vereinen Fußball trainieren können, das aber nicht im Sportunterricht möglich sei. Ob künftig die ältere der beiden Turnhallen gesperrt bleibt, wird sich wohl am Mittwoch nach der Begehung der Einrichtung herausstellen.
Vereinssport bis mindestens Weihnachten tabu
Bis Weihnachten ist in jedem Fall der Vereinssport in beiden Hallen tabu, weil sie bis dahin nur für den Schulsport freigegeben sind, wie Schröer sagt. Somit muss sich etwa eine Fabi-Gruppe alternative Trainingsorte suchen, um nur ein Beispiel zu nennen.

Die neue Sporthalle des Christophorus-Gymnasiums, im Hintergrund ist die alte zu erahnen. Beide Hallen sind mit einer Heizung verbunden, die nun defekt ist. © Jörg Heckenkamp
Neben der Problematik mit der Lüftungsanlage in der älteren Turnhalle gab es nun eine weitere „Hiobsbotschaft“ am Christophorus-Gymnasium. Denn die Heizung, die beide Hallen mit warmer Luft versorgt, ist defekt. Immer mal wieder habe die Technik in der Vergangenheit Probleme bereitet, wie Schröer erzählt.
So hatte der Schulträger, das Bistum Münster, eigentlich für den kommenden Sommer neben dem Umbau der Umkleiden auch die Installation einer neuen Heizungsanlage vorgesehen.
Nun muss schneller eine Lösung her - etwa durch eine neue Heizung oder eine mobile Technik. „Jetzt wollen allerdings viele Schulen eine neue Heizung haben. Dann wartet man schon mal drei bis vier Wochen auf einen Termin“, erzählt Schröer.
Neue Heizung oder Provisorium muss her
In den kommenden Wochen könne man noch ohne Heizung in den Hallen auskommen. „Die Wärme verpufft nicht von Jetzt auf Gleich so wie es mal früher in den Sporthallen war“, sagt Schröer. Dennoch prüfen die Verantwortlichen aus dem Bistum Münster derzeit, ob man mit einem Provisorium über den Winter kommt oder eine vorzeitige Neuanschaffung umsetzbar ist. In den kommenden Wochen sollten sich die Kinder aber in jedem Fall auf Einschränkungen im Sportunterricht einstellen, teilt Schröer im aktuellen Elternbrief mit.