Tumor-Diagnose, Hochzeit, Brand Diese Geschichten haben die Werner 2024 bewegt

Tumor-Diagnose, Hochzeit, Brand: Diese Geschichten haben 2024 bewegt
Lesezeit

In wenigen Tagen steht das Weihnachtsfest an, und nur einige Tage danach ist das Jahr 2024 zu Ende. Ein Jahr, das uns und unsere Leserinnen und Leser immer wieder berührt, bewegt und nachdenklich gemacht hat. Wir werfen mit Ihnen einen Blick zurück auf die bewegendsten Geschichten des Jahres 2024 in Werne.

Kampf von Tim Bolesta gegen den Gehirntumor

Die Geschichte von Tim Bolesta und seinem Kampf gegen den Krebs hat in diesem Jahr am meisten Menschen bewegt. Seit 2021 kämpft er mit seinem Gehirntumor, 2022 folgte die Operation. Dabei konnte ein Großteil des Tumors entfernt werden. Aber eben nicht alles. MRT-Untersuchungen zeigten zunächst keine Auffälligkeiten. Im April dann aber der Schock: Ein neuer Tumor hat sich ausgebreitet. Weil er nach der Chemotherapie und 18 Bestrahlungsterminen ärztlicherseits als „austherapiert“ galt, suchte Bolesta nach einer alternativen Therapie. Dafür sammelte die Familie über die Seite GoFundMe Spenden, und bekam sie auch. 75.000 Euro war das Spendenziel der Familie, 87.645 Euro sind bis zum 17. Dezember eingegangen. Wie es Tim Bolesta aktuell geht, konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen.

Tim Bolesta und seine Familie
Ein Bild aus glücklichen Tagen: Seine Familie gibt Tim Bolesta Halt in der schwierigen Zeit. © privat

Diamantene Hochzeit von Ilona und Friedhelm Bredebusch

Bewegt hat die Wernerinnen und Werner auch die Geschichte von Ilona und Friedhelm Bredebusch, die bereits seit 60 Jahren verheiratet sind und im Februar ihre Diamantene Hochzeit gefeiert haben. „Meine Mutter musste für mich unterschreiben“, erzählte Ilona Bredebusch und lachte. Denn damals war sie gerade einmal 20 Jahre alt und nach altem Recht noch nicht volljährig.

Kennengelernt hatten sie und ihr künftiger Mann sich im Urlaub 1962 in Spanien: Sie war damals in einem Dortmunder Turnverein, ihr Mann in einem in Dorstfeld. Sie verliebten sich, sie verlobten sich. Und kurz darauf folgte die Hochzeit.

Michael Zumholz übernimmt Praxis Jakubke

Dass scheidende Ärzte ihre Praxis einem Nachfolger überlassen können, ist nicht immer selbstverständlich. Doch in Werne hat Anfang des Jahres genau das geklappt. Auch wenn Thorsten Jakubke noch in seiner alten Praxis arbeitet, die Federführung hat er an seinen Nachfolger Michael Zumholz abgegeben. Das dürfte vor allem die Stammpatienten gefreut haben, die auf ihre Hausarztpraxis nicht verzichten müssen.

Friedhelm und Ilona Bredebusch lernten sich 1962 kennen. Keine zwei Jahre später heirateten sie in der Evangelischen Kirche in Dortmund-Dorstfeld.
Friedhelm und Ilona Bredebusch lernten sich 1962 kennen. Keine zwei Jahre später heirateten sie in der Evangelischen Kirche in Dortmund-Dorstfeld. © Laura Oswald-Jüttner

Heike Isselmann hört bei Rössel Messtechnik auf

44 Jahre lang hat Heike Isselmann bei Rössel Messtechnik gearbeitet, fast ihr ganzes Berufsleben. „Ich habe immer gerne gearbeitet“, sagte sie im Sommer im Gespräch mit der Redaktion. Und sie freue sich auf den Ruhestand. Aber diese Freude sei durch einen Schicksalsschlag überschattet. Finanziell gehe es ihr zwar gut, aber ihr Mann war im Jahr zuvor verstorben. „Aber es muss ja weitergehen“, erklärte sie. Eines hat sie sich für den Ruhestand vorgenommen: „Reisen“.

Der Job bei Rössel Messtechnikhabe ihr immer Spaß gemacht, sagt Heike Isselmann.
Der Job bei Rössel Messtechnikhabe ihr immer Spaß gemacht, sagt Heike Isselmann. © Jörg Heckenkamp

Reinhild Niehues hinterlässt Lücke

Sie war als Expertin für Kinderbücher weit über Werne hinaus bekannt: Ihr Tod hinterließ eine große Lücke im Team von Bücher Beckmann. Viele kannten Reinhild Niehues bereits aus Kindertagen, wenn sie die Buchhandlung besuchten. Sie hatte eine Aura, die von innen heraus strahlte, war immer präsent, ohne sich in den Vordergrund zu drängen, war aufmerksam, mitfühlend und hatte immer ein offenes Ohr. So beschrieb Hubertus Waterhues Reinhild Niehues Mitte April. „Sehr plötzlich und sehr abrupt“ ist sie aus dem Leben geschieden. Viele suchten in den Wochen danach die Buchhandlung auf, auch um ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen. Anstelle von Blumen brachten Trauernde am 26. April Buchseiten mit, um sie Reinhild Niehues mit ins Grab zu legen.

Pater Harald Adler stirbt nach Therapie-Abbruch

Er war als Kosmopolit bekannt, als Seelsorger, als Lehrer: Pater Harald Adler, geboren in Odessa (Ukraine), floh mit sieben Jahren. Er schloss sich den Arnsteiner Patres an und wurde später Leiter des St.-Christophorus-Gymnasiums. Jahrzehntelang führte er die Schule, Generationen von Schülern kennen ihn aus ihrem Schulalltag. Auf Facebook hielt er seine Freunde und Bekannten immer auf dem Laufenden. Genauso wie über seine Gesundheit. Im August 2024 erklärte er, seine Krebsbehandlung nicht fortzuführen. Am 23. August verstarb Pater Harald Adler.

Peter Pohlmann erhält Bundesverdienstkreuz

Mit der Handelskette Poco hat Peter Pohlmann ein Unternehmen geschaffen, das Tausende Arbeitsplätze schuf. Doch der Werner ist auch bekannt für sein soziales Engagement. Seit 1992 führt das Projekt „Poco lässt Puppen tanzen“ Kinder aus Bergkamener Kitas und Förderschulen ans Theaterspielen heran. Bis zum Herbst 2024 haben daran 46.000 Kinder teilgenommen. Doch da hörte das Engagement nicht auf. Man dürfe eben nicht nur ans Geschäft denken, erklärte er im Herbst. Für seinen Einsatz erhielt er das Bundesverdienstkreuz.

Silke und Rainer Kärger
Nach dem Kellerbrand an der Bahnhofstraße waren Silke und Rainer Kärger auf dem Ferienhof Dahlkamp in Stockum untergekommen. © Laura Oswald-Jüttner

Verheerender Brand an der Bahnhofstraße

Silke und Rainer Kärger sitzen in der Küche, als am 18. November ein lauter Knall ertönt. Doch anstelle eines Unfalls stammt die Quelle des Lärms aus dem hauseigenen Keller. Dicker, beißender Rauch steigt auf. Der Batteriespeicher der PV-Anlage war in Brand geraten, das Haus: unbewohnbar. Das Schicksal des Ehepaares hat viele Leserinnen und Leser bewegt. Wie es um die Zukunft ihres Hauses steht, ist noch weiter ungewiss. Der Schock sitzt den beiden bis heute in den Knochen.