Die Reibeplätzchen der Plätzerinnen sind ein Muss auf dem Plätzerfest: Die beliebte Veranstaltung im Garten des Kapuzinerklosters in Werne fällt in diesem Jahr zum ersten Mal aus. Damit gehen auch wichtige Einnahmen für das Kloster verloren.

© Karolin Mersch (A)

Trotz neuer Corona-Lockerungen: Plätzerfest in Werne fällt erstmals aus

rnVeranstaltungen in der Corona-Krise

Kein Plätzerfest im Klostergarten: Wegen der Corona-Krise fällt die beliebte Veranstaltung Ende Juni erstmals aus. Und damit geht auch eine wichtige Einnahme für das Kapuzinerkloster verloren.

von Andrea Wellerdiek

Werne

, 16.06.2020, 15:21 Uhr / Lesedauer: 2 min

Reibeplätzchen, Bratwurst, ein kühles Getränk und natürlich das gemeinsame Beisammensein im idyllischen Klostergarten: Das Plätzerfest lockt jedes Jahr rund 1000 Besucher zum Kapuzinerkloster in Werne. In diesem Jahr muss die beliebte Veranstaltung zum ersten Mal abgesagt werden.

Eigentlich sollte das Plätzerfest am Montag, 29. Juni, stattfinden - traditionell zum Patronatsfest „Peter und Paul“. Doch die Corona-Krise zwingt die Organisatoren vom Freundeskreis des Kapuzinerklosters und Lionsclub Werne an der Lippe zum Umplanen.

1000 Gäste stets im Garten des Kapuzinerklosters dabei

Auch die neuen Lockerungen in der Corona-Krise haben an der Entscheidung nichts geändert. Denn auch wenn nun Veranstaltungen mit bis zu 100 Besuchern erlaubt sind, wird es kein angepasstes Plätzerfest, etwa mit einer begrenzten Besucherzahl, geben.

Um die 1000 Gäste können die Organisatoren jedes Jahr im Garten des Kapuzinerklosters begrüßen, erzählt Gregor Zumholz, Vorsitzender des Freundeskreises des Kapuzinerklosters.

Man habe zwar über einen Ausweichtermin nachgedacht, die Idee aber schnell wieder verworfen. Denn: „Patrozinium ist Patrozinium. Wir haben das Plätzerfest immer an dem Tag von Peter und Paul gefeiert.“

Kein Ausweichtermin für Plätzerfest geplant

Eine Alternative werde es definitiv nicht geben, sagt auch Pater Romuald aus dem Kapuzinerkloster. „Das Plätzerfest zu verschieben, ist nicht möglich, weil wir es immer am 29. Juni gefeiert haben. Weihnachten oder Ostern kann man ja auch nicht verschieben“, so der Guardian.

Außerdem blieben die Auflagen in der Corona-Krise sicherlich länger bestehen, so Pater Romuald. „Deshalb müssen wir schweren Herzens das Plätzerfest ausfallen lassen. Wir hoffen, dass wir es im nächsten Jahr umso größer und bunter feiern können. Das Plätzerfest gehört zum Kloster und zu Werne dazu.“

Blick ins Archiv: Die Plätzerinnen schälen an der Südmauer in Werne Kartofffeln für das Plätzerfest 1963.

Blick ins Archiv: Die Plätzerinnen schälen an der Südmauer in Werne Kartofffeln für das Plätzerfest 1963. © Foto/Repro: Klaus Hellinger

Wie in jedem Jahr wird es aber an Peter und Paul (29. Juni) einen Gottesdienst ab 18 Uhr geben. Bei gutem Wetter findet dieser im Innenhof des Klosters statt, bei Regen in der St.-Christophorus-Kirche.

Plätzerfest in Werne gibt es seit den 50er-Jahren

Das Plätzerfest blickt auf eine lange Historie zurück: Nach dem Beginn in den 50er-Jahren und einer Pause findet es seit Anfang der 80er-Jahre wieder regelmäßig im Garten des Kapuzinerklosters in Werne statt. Vor rund 15 Jahren habe das Plätzerfest noch im Zwei-Jahres-Rhythmus stattgefunden, erzählt Pater Romuald.

Mittlerweile ist das Plätzerfest, zu dem vor allem die Reibeplätzchen der Plätzerinnen gehört, zu einer festen Größe im Werner Veranstaltungskalender geworden.

Entscheidung über Oktoberfest fällt bald

Das gilt auch für das Oktoberfest, das im September im Garten des Kapuzinerklosters steigt. Die Organisatoren des Lions Club Werne an der Lippe werden wohl in dieser Woche entscheiden, ob und wie das Fest stattfinden kann. Wenn auch diese Veranstaltung ausfällt, müssen die Kapuziner mit Einnahmeneinbußen rechnen.

Beide Veranstaltungen spülen etwa einen mittleren vierstelligen Euro-Betrag ein, wie Gregor Zumholz vom Freundeskreis des Kapuzinerklosters erklärt. „Im Vordergrund stehen natürlich das Beisammensein und die Begegnung. Es fällt aber auch eine wichtige Einnahmequelle weg“, sagt Pater Romuald.

Nun werde man auf anderen Wegen versuchen, Spenden für das Kapuzinerkloster zu generieren. Außerdem werde man die Ausgaben des Klosters überprüfen, so Pater Romuald. Die derzeitige Sanierung der Klosterkirche wird zum größten Teil von der deutschen Kapuzinerprovinz finanziert.

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