Lars Hübchen und Dörte Oesterschulze, beide aktiv in der Werner SPD, haben am im Dezember 2020 im Ratssaal in Werne geheiratet.

© Oesterschulze

Hochzeit im Livestream? Werner Politik will das möglich machen

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Heiraten in Pandemiezeiten - das bedeutet in der Regel eine recht überschaubare Hochzeitsgesellschaft. Die Werner SPD möchte Trauungen nun live streamen lassen - und erntet dafür Zustimmung.

Werne

, 20.03.2021, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es war - wenn man so will - eine parteiinterne Hochzeit, die trotz erschwerter Bedingungen ein glückliches Ende nahm: Im Dezember 2020 gaben sich Lars Hübchen und Dörte Oesterschulze (beide SPD) im Werner Ratssaal das Ja-Wort. Direkt an ihrer politischen Wirkungsstätte also. In Lockdown-Zeiten verlief die Trauung samt Feier mit Blick auf die Gästezahl allerdings überschaubar.

Es sei ein „wunderschöner Tag“ gewesen, an dem ihnen nichts gefehlt habe, sagte Dörte, die nun den Doppelnamen Hübchen-Oesterschulze trägt, später im Gespräch mit unserer Redaktion. Das änderte aber nichts daran, dass an diesem Tag Kreativität gefragt war: Nach der Trauung feierten die beiden nur zu zweit - doch das Anschneiden der Hochzeitstorte konnte die Familie zumindest per Video-Konferenz verfolgen.

Standesamtliche Trauungen in Werne: Live-Bilder aus dem Trausaal

Und sowohl in Reihen der SPD als auch bei den anderen Werner Parteien scheint diese Idee ziemlich gut angekommen zu sein. Denn in der Sitzung des Ausschusses für Soziales, öffentliche Ordnung, Integration und Inklusion legten die Sozialdemokraten am Dienstag (16. März) einen Antrag auf den Tisch, in dem die Verwaltung damit beauftragt werden soll, „die Voraussetzungen für eine Übertragung von standesamtlichen Trauungen aus den Trauorten per Video-Livestream zu schaffen“.

Es gehe darum, dass die technische Ausstattung (eine Webcam) an den Trauorten vorhanden sei, „um auf Wunsch des Brautpaares Video-Liveübertragungen von Trauungen über das Internet durchzuführen.“ Dadurch könne man den bürgerfreundlichen Service weiter ausbauen. Und das Angebot müsste nicht bloß auf die Zeit der Pandemie beschränkt bleiben. Schließlich gebe es auch Fälle, bei denen etwa die Tante der Braut in den USA oder eine gute Freundin in Frankreich lebt. Auch die könnten dann zumindest in digitaler Form die Trauung verfolgen, wenn es ihnen nicht möglich ist, nach Werne zu reisen.

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„Das begrüßen wir sehr. Städte wie Düsseldorf bieten so etwas ja auch an“, merkte Jörg Weber (CDU) in der Ausschusssitzung an - gab aber, wie auch die anderen Ausschussmitglieder, zu bedenken, dass man neben der Technik auch die rechtlichen Rahmenbedingungen klären müsse. Unter anderem gehe es ja ums Recht am eigenen Bild. Dadurch müsste gegebenenfalls jeder im Trauzimmer, einschließlich des Standesbeamten, seine Zustimmung geben, dass er „womöglich in der ganzen Welt“ zu sehen sei.

Letztlich sprachen sich die Mitglieder des Ausschusses einstimmig für den Antrag der SPD aus. Nun ist die Verwaltung gefragt.

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