Erneuter Todesfall am Kapuzinerkloster Werne Abschied von Pater Fredegand Köhling (87)

Kapuzinerkloster nimmt Abschied von Pater Fredegand Köhling (87)
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Erneute Trauer im Kapuzinerkloster Werne: Nach dem Tod von Pater Wolfgang Drews müssen die Brüder nun Abschied nehmen von Pater Fredegand Köhling. Er starb in einem Seniorenzentrum im niedersächsischen Haselünne, wird aber auf dem katholischen Friedhof in Werne begraben. Denn der am Montag (8. April), verstorbene 87-jährige Pater ist in Werne aufgewachsen und hat hier 1963 seine Primiz gefeiert.

P. Fredegand Köhling wurde am 5. August 1936 in Köln geboren und auf den Namen Paul getauft. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Peter und seiner Schwester Ursula wuchs er in Werne auf. Sein Vater wurde schon 1939 bei Kriegsbeginn eingezogen und in Russland später als vermisst gemeldet. Daraufhin musste seine Mutter allein für die Erziehung der Kinder und den Unterhalt der Familie sorgen. Nach dem Besuch der Grundschule wechselte P. Fredegand ins Internat der Kapuziner zunächst nach Kleve, später in das wiederaufgebaute Internat in Bocholt. 1957 legte er dort die Abiturprüfung am städtischen St. Georg-Gymnasium ab.

Pater Fredegand Köhling ist mit 87 Jahren gestorben. Er wuchs in Werne auf und wird hier begraben.
Pater Fredegand Köhling ist mit 87 Jahren gestorben. Er wuchs in Werne auf und wird hier begraben. © Kapuzinerkloster

Noviziat ab 1957

Am 23. April 1957 begann er mit elf weiteren jungen Männern das Noviziat in Stühlingen und erhielt den Ordensnamen Fredegand. Ein Jahr später legte er seine zeitlichen Gelübde ab und band sich am 24. April 1961 in der Ewigen Profess für immer an die Brüdergemeinschaft der Kapuziner.

In Krefeld und Münster studierte er von 1958 bis 1963 Philosophie und Theologie an der ordenseigenen Hochschule. Am 30. März 1963 empfing er mit sieben weiteren Mitbrüdern durch den Bischof von Münster, Joseph Höffner, die Priesterweihe und feierte danach seine Primiz in der Werner St. Christophorus-Kirche.

Nach dem Pastoraljahr in Krefeld wurde P. Fredegand in das Kloster Kleve versetzt. Dort wirkte er von 1965 bis 1968 als Subsidiar an der Herz-Jesu Pfarrei. Im Herbst 1968 führte ihn sein Weg zurück nach Bocholt. Zunächst arbeitete er bis 1974 als Religionslehrer am Städtischen St. Georg Gymnasium und dem damaligen Pro-Gymnasium der Kapuziner. P. Fredegand wollte jedoch mehr. Er qualifiziert sich weiter und nach Abschluss der Staatsexamina in katholischer Religion, Pädagogik und Geschichte und dem entsprechenden Referendariat, wurde er ab 1977 als Studienrat an dem ordenseigenen St. Josef-Gymnasium eingesetzt.

Gesundheitliche Probleme

Nachdem sich seine gesundheitlichen Probleme verstärkt hatten, wurde P. Fredegand Anfang 1994 frühpensioniert. Nach einer Rekonvaleszenz setzte er sich 12 Jahre als pastoraler Mitarbeiter im Pfarrverband Mittlere Mosel bei Trier ein und war dem Kapuzinerkloster Koblenz-Ehrenbreitstein zugeordnet.

Im Herbst 2006 wechselte er ins Emsland und arbeitete als Seelsorger in der Pfarreiengemeinschaft Freren mit. Im Alter von 75 Jahren wurde er pensioniert und half auch danach als Subsidiar bei den verschiedensten Diensten gern aus. Eine besondere Freude war es für ihn, als er am Ostermontag 2013 sein Goldenes Priesterjubiläum und am Ostermontag 2017 sein Diamantenes Ordensjubiläum in der St. Georg-Kirche in Thuine unter großer Beteiligung der Gemeinden feiern konnte. Seit 1994 war die pensionierte Grundschullehrerin Frau Barbara Köhler, die ihn als Haushälterin unterstützt und ihm immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat, eine große Hilfe.

In den letzten Monaten ließen P. Fredegands Kräfte immer mehr nach. Anfang Dezember 2023 musste er ins Krankenhaus eingeliefert werden und wurde anschließend ins Seniorenzentrum Pro Talis in Haselünne verlegt. Dort verstarb er in der Mittagszeit am Montag (8. April).

Die Eucharistie für den Verstorbenen P. Fredegand wird am Mittwoch, 17. April, um 11 Uhr in der Kapuzinerkirche Werne gefeiert und anschließend sein sterblicher Leib auf dem Gräberfeld der Kapuziner auf dem katholischen Friedhof in Werne bestattet.