In die Vorfreude auf das Fest zur Geburt Christi mischt sich Trauer. Denn in der Nacht zu Mittwoch, 20. Dezember, starb Pater Michael im Alter von 95 Jahren. Er lebte seit August 2022 wieder in Werne, im Wohn- und Pflegeheim St. Katharina. Das Kapuzinerkloster in Werne war das Heimatkloster des Gestorbenen.
Rudolf Mayer, so der bürgerliche Name von Pater Michael, geboren am 20. März 1928 in Oberschlesien, kam mit seiner Familie nach dem Krieg nach Werne. Er wollte zunächst Medizin studieren, doch das klappte nicht. Also arbeitete er zunächst ein Jahr als Bergmann unter Tage auf der Zeche Werne. In der Zeit lernte er die Kapuziner kennen.
Vom Bergmann zum Kapuziner
In Rudolf Mayer reifte der Entschluss, in dieser Ordensgemeinschaft Priester zu werden. Er fuhr im Januar 1950 ins Noviziatskloster Stühlingen und wurde nach einer kurzen Postulatszeit am 1. April 1950 mit weiteren fünf Kandidaten ins Noviziat aufgenommen und bekam mit dem Ordenskleid den Ordensnamen Bruder Michael. Nach der ein Jahr später erfolgten Einfachen Profess führte ihn der damals übliche Ausbildungsweg nach Krefeld zum Studium der Philosophie und zwei Jahre später weiter nach Münster zum Theologiestudium.
Im Kapuzinerkloster in Münster legte er am 3. April 1954 die Feierliche Profess ab und wurde ebenfalls in Münster am 24. März 1956 durch Weihbischof Heinrich Baaken zum Priester geweiht.

Heimatkloster Werne
In den folgenden Jahren war Pater Michael an verschiedenen Orten und in verschiedenen Funktionen im Einsatz. Dann im Oktober 2005 kam er zurück in sein Heimatkloster Werne, half hier in der Seelsorge mit und war als Vikar stellvertretender Hausoberer. Im Januar 2016 musste er alters- und krankheitsbedingt wieder nach Münster zurück, um auf der dortigen Pflegestation betreut zu werden.
Als 2022 die ordenseigene Pflegestation im Kloster Münster aufgelöst werden musste, war er für eine Übergangszeit sechs Wochen im Maria-Ludwig-Stift in Dülmen, bis er dann Anfang August 2022 in die „Wohn- und Pflegegemeinschaften St. Katharina“, dem neuen Ort für die pflegebedürftigen Brüder der gesamten Kapuziner-Provinz, aufgenommen werden konnte. So kam er wieder in seine „Heimat“ Werne zurück, wo er zu den Kapuzinern fand und auch selbst als Seelsorger gewirkt hatte.
„Am 20. März 2023 konnten wir ihn zu seinem 95. Geburtstag noch einmal zum Gottesdienst und zum Abendessen in unser Kloster holen, um diesen Festtag in Dankbarkeit mit ihm zu feiern“, sagt Guardian Pater Norbert. Doch bald danach verschlechterte sich sein Gesundheitszustand. Am 20. Dezember starb Pater Michael. Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung findet am Freitag, 29. Dezember, ab 11 Uhr in der Kapuzinerkirche statt.
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