Trauer und Entsetzen bei Karnevalisten in Werne Ex-Prinz Marco Klaus (30) plötzlich gestorben

Trauer bei Karnevalisten: Ex-Prinz Marco Klaus (30) plötzlich gestorben
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Die Feier-Freude der Karnevalisten in Werne hat einen großen Dämpfer erhalten. Am Weiberfastnacht-Morgen, schon ganz auf die Freude des Straßenkarnevals eingestellt, erfuhren sie eine Nachricht, die Entsetzen und Trauer auslöste. Marco Klaus, der Werner Stadtprinz der Jahre 2022 und 2023, ist tot. Er starb im Alter von nur 30 Jahren. „Er hatte letzte Woche noch seinen Geburtstag gefeiert“, sagt ein sichtlich betroffener IWK-Präsident Michael Holtmann im Gespräch mit der Redaktion. Die Polizei hat ein Verfahren zur Ermittlung der Todesursache eingeleitet.

Karnevalisten geschockt über Tod

Die ungewohnte Stille und Zurückhaltung klärten sich schnell auf: Die Karnevalisten standen regelrecht unter Schock. „Wir haben erst vor zwei Stunden vom Tod unseres Ex-Prinzen Marco Klaus erfahren“, sagt Prinz Julian I. in gedämpftem Tonfall. Er hat eine ganz besondere Beziehung zu dem Toten. Denn erst durch ihn ist er im Jahre 2018 zum Karneval gekommen. Marco Klaus hat ihn über die Bürgerschützen animiert, beim Elferrat des damaligen Prinzenpaares mitzuwirken. Damals haben sie sich versprochen, dass jeder mal Stadtprinz von Werne wird.

Marco Klaus regierte als Marco II. mit Saskia I. im Corona-Jahr 2022 sowie dann ohne Pandemie-Beschränkungen richtig im Jahr 2023. Julian Oer bildet in diesem Jahr mit Lena Röll das Stadtprinzenpaar. Doch statt Freude auf den Höhepunkt der Session, den Rosenmontagszug, herrscht Trauer bei den Jecken.

Deutlich gedämpft war die Stimmung beim Besuch des Prinzenpaares in der Redaktion. Prinzessin Lena I. überreicht Redakteur Jörg Heckenkamp den Prinzenorden.
Deutlich gedämpft war die Stimmung beim Besuch des Prinzenpaares in der Redaktion. Prinzessin Lena I. überreicht Redakteur Jörg Heckenkamp den Prinzenorden. © Robin Nolting

Termine nicht abgesagt

„Wir haben natürlich überlegt, ob man nach diesem schlimmen Ereignis überhaupt weiter feiern kann“, sagt Michael Holtmann. Die IWK habe sich grundsätzlich dazu entschieden, die geplanten größeren Termine stattfinden zu lassen. So etwa die Damen- und die Herren-Sitzung, Schlüsselübergabe und natürlich den großen Rosenmontagszug. „Wir wollen die, die feiern möchten, nicht enttäuschen“, sagt Holtmann. Und Prinz Julian I. ergänzt: „Marco hätte bestimmt nicht gewollt, dass wir alles absagen.“

Dennoch schränkten die Narren ihr Programm am Weiberfastnachts-Tag ein. „Den Besuch im Solebad haben wir ausfallen lassen“, sagt Holtmann. Dort wären immer viele närrische Schwimmer und würden ausgelassen feiern. Das wollte man kurz nach der niederschmetternden Nachricht nicht machen.

Plötzlicher Tod ein Rätsel

Der Tod von Marco Klaus ist für die IWK-Oberen ein völliges Rätsel. „Er ist gestern Abend zu Bett gegangen und nicht mehr aufgewacht“, sagt Michael Holtmann. Von etwaigen Vorerkrankungen des 30-Jährigen sei ihm jedenfalls nichts bekannt gewesen.

„In Fällen, da der Arzt keine eindeutige Todesursache feststellen kann, leiten wir routinemäßig ein Todesermittlungs-Verfahren ein“, sagt Vera Howanietz, Sprecherin der Kreispolizeibehörde Unna, auf Anfrage der Redaktion. Das sei im Falle von Marco Klaus geschehen. Das Verfahren liege in der Hand der Staatsanwaltschaft, die auch darüber entscheide, ob eine Obduktion erfolgen soll. Howanietz: „Die Staatsanwaltschaft erteilt letztlich die Freigabe zur Bestattung.“

Marco Klaus war nicht nur durch seine Rolle als Stadtprinz 2022/23 in Werne bekannt. Er engagierte sich im Vorstand der Interessengemeinschaft Werner Karneval (IWK) als 2. Organisationsleiter und war im Bürgerschützenverein aktiv. Lange Zeit erlebten ihn die Wochenmarkt-Besucher zudem als Verkäufer im Backwaren-Stand, zuletzt war er als Verkäufer bei den Baker Boys aktiv.

Marco Klaus stammte aus Unna. Nach der Schule zog er nach Rünthe, lernte darüber den Werner Rosenmontagszug kennen. 2015 trat er in den Bürgerschützenverein Werne ein. Dort wurde ebenfalls närrisch gefeiert und durch die jecken Lieder entdeckte er seine Liebe zum Karneval.

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