Die Gemeinden Werne und Ascheberg-Herbern mussten sich im Jahre 2024 von einigen bekannten Bürgerinnen und Bürgern verabschieden. Wir erinnern an einige dieser Persönlichkeiten, die im Jahre 2024 von uns gegangen sind.
Januar
Werne trauert im Januar um Gerd-Ludwig Dresen. Vor allem als Sparkassenchef hat er Werne geprägt. Der aus dem Rheinland stammende Wahl-Werner ist am 13. Januar 2024 im Alter von 83 Jahren gestorben - 20 Jahre, nachdem er in den Ruhestand gegangen war. Gerd-Ludwig Dresen sei als Vorstandsvorsitzender der Sparkasse ein „verlässlicher Partner der Unternehmen“ gewesen, sagt Michael Zurhorst, Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft „Wir für Werne“. Dresen „hatte viele Jahre den Vorsitz der Werner Kaufmannschaft, der damaligen Aktionsgemeinschaft Werne, und hat sie zu einer attraktiven Gemeinschaft mit einer überregionalen Ausrichtung und Anerkennung geformt.“ Somit habe Dresen auch den Grundstein für die heutige Organisation „Wir für Werne“ als Nachfolgerin der Aktionsgemeinschaft Werne gelegt.

Februar
Großes Entsetzen löste im Februar der Tod von Marco Klaus aus. In der Nacht zu Weiberfastnacht (8. Februar) ist Ex-Prinz Marco Klaus völlig überraschend im Alter von 30 Jahren gestorben. Marco Klaus regierte als Marco II. mit Saskia I. im Corona-Jahr 2022 sowie dann ohne Pandemie-Beschränkungen richtig im Jahr 2023. Der Tod von Marco Klaus ist für die Verantwortlichen der Interessengemeinschaft Werner Karneval (IWK) ein völliges Rätsel. „Er ist gestern Abend zu Bett gegangen und nicht mehr aufgewacht“, sagte damals Michael Holtmann. Von etwaigen Vorerkrankungen des 30-Jährigen sei ihm jedenfalls nichts bekannt gewesen.

Auch ein bekannter Ascheberger starb im Monat Februar. Der 58-jährige Stephan Schiwy war mehr als vier Jahrzehnte aktiv bei den Liberalen. Er kam bei einem tragischen Verkehrsunfall mit dem Fahrrad ums Leben. Die Erschütterung bei allen Mitgliedern sei groß, teilen die Ortsverbände in einer gemeinsamen Stellungnahme mit.

April
Im Monat April häuften sich die Nachrichten über den Tod bekannter Bürgerinnen und Bürger aus Werne. So musste die Stadt Abschied nehmen von den beiden Kapuziner-Patres Wolfgang Drews und Fredegand Köhling, von Tanzschul-Betreiber Julio Cesar Salmeron Bozo, von Theatermacher Jens Hoppe, Polizei-Leiter Martin Joost, Buchhändlerin Reinhild Niehues und Rechtsanwalt Reinhard Middelmenne.

Mai
Von einem Mann, der das Stadtbild Wernes über Jahre geprägt hat, mussten die Bürgerinnen und Bürger im Mai Abschied nehmen. Gisbert Bensch, der im Alter von 70 Jahren starb, war federführend bei der Umgestaltung der Innenstadt Wernes und galt als der „Vater der Fußgängerzone“. Als Tiefbauamtsleiter machte er sich vor allem in seinen letzten Berufsjahren einen Namen bei der Neugestaltung der Werner Innenstadt. Ein Projekt von gigantischen Ausmaßen und mit viel Konfliktpotenzial mit Gewerbetreibenden, Immobilienbesitzern und Passanten. Doch durch seine verbindliche, offene Art konnte er viele Konflikte lösen beziehungsweise direkt im Keim ersticken.

Juli
Die Evangelische Kirchengemeinde in Werne trauerte im Juli um Pfarrer Martin Schiwy, der im Alter von 90 Jahren gestorben ist. Martin Schiwy wurde 1934 in Gelsenkirchen als Kind einer Bergarbeiterfamilie geboren. 1971 kam er als Berufsschulpfarrer ans Berufskolleg in Werne und blieb dort bis zum Eintritt in den Ruhestand. Zusammen mit seiner Frau Ursula und seinen Söhnen Stefan und Sebastian fand er in seinem Haus an der Burgstraße eine neue Heimat. Von Beginn an engagierte er sich in der Arbeit der hiesigen Kirchengemeinde, feierte Gottesdienste und hielt Vorträge. Als Mitglied im Vorstand des Heimatvereins engagierte er sich, wenn es darum ging, die Geschichte von Werne aufzuarbeiten. Er entzifferte historische Ratsprotokolle und machte somit Werner Geschichte lesbar, ebenso übersetzte er Inschriften auf Grabsteinen auf dem Jüdischen Friedhof.

August
„Möge Gott Sie schnell heilen“, schreibt ein junger Mann aus der philippinischen Megacity Manila. Mehr als 100 andere Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt schickten Worte zwischen Hoffnung, Aufmunterung und Mitgefühl. Das war am 8. August 2024, als Pater Harald Adler auf Facebook der Welt bekannt gab, dass er nicht mehr lange leben würde. Wie kurz die Spanne tatsächlich sein würde, die ihm noch blieb, ahnten die meisten zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Wenig später, am 23. August, ist der Seelsorger, Lehrer und Kosmopolit im Alter von 87 Jahren gestorben. Adler leitete von 1978 bis 2001 das Gymnasium St. Christophorus. Danach wirkte er dann 15 Jahre als Lehrer und Helfer in Manila.

September
Im Alter von gerade einmal 51 Jahren ist der bekannte Bestatter Torsten Lünebrink aus Werne gestorben. Im Jahr 2019 hat die Familie Lünebrink die Friedhofskapelle am Südring übernommen, gleichzeitig begannen die Planungen für das neue Bestattungshaus, das 2023 in Werne bezogen werden konnte. Eine Mammutaufgabe, für die Bestatter Torsten Lünebrink gebrannt hat, die er federführend mit der Unterstützung seiner Familie umgesetzt hat. Und das, obwohl er 2019 schon einige Jahre gegen den Krebs gekämpft hat. Am 17. September 2024 ist Torsten Lünebrink – fast elf Jahre nach der ersten Diagnose – im Alter von nur 51 Jahren gestorben.

Große Bestürzung herrschte über die Nachricht, die sich Ende September 2024 in Werne verbreitete. Pater Norbert Schlenker, Guardian (Leiter) des Kapuzinerklosters Werne, ist völlig überraschend auf einer Wallfahrt in Italien gestorben. Er selbst hatte die Wallfahrt zum Wirkungsort seines Ordenvaters, dem heiligen Franziskus, organisiert. Ausgerechnet an seinem 70. Geburtstag, dem 21. September, erlitt er dort einen Herzinfarkt und wurde in ein Krankenhaus in Perugia eingeliefert. Dort wurde er ins künstliche Koma versetzt, hatte allerdings noch mehrere weitere Herzinfarkte und verstarb nach einigen Tagen am 27. September.

Oktober
Viele kannten sie als Ehefrau von Ex-Bürgermeister Willi Lülf. Doch wollte Marianne Lülf, die am 6. Oktober 2024 nach langer, schwerer Krankheit, im Alter von 87 Jahren gestorben ist, nicht nur Bürgermeister-Gattin sein. Marianne Lülf engagierte sich früh in verschiedenen ehrenamtlichen Bereichen. Lange Jahre koordinierte und organisierte sie den jährlichen Adventsbasar im Altenheim St. Katharina. Gemeinsam mit ihrem Mann, der in Bailleul, Walcz und Kyritz die Ehrenbürgerwürde erlangte, lebte und pflegte sie mit viel Herzblut die verschiedenen Städtepartnerschaften. Vor allem mit Bailleul verband Marianne Lülf eine jahrzehntelange Verbundenheit, wobei sie im Selbststudium die französische Sprache erlernte. Gern und häufig war sie Gastgeberin für zahllose Freunde und Besucher aus den Partnerstädten, die im Hause Lülf regelmäßig zu Sim-Jü herzlich willkommen waren.

Dezember
Tiefe Trauer im Dezember in der Gemeinde Ascheberg um Klaus van Roje. Der allgemeine Vertreter des Bürgermeisters und Fachbereichsleiter Bauen und Wohnen starb nach schwerer Krankheit am Dienstag, 3. Dezember, im Alter von 59 Jahren. Vor 18 Jahren war der gebürtige Emsländer aus der Stadtverwaltung Selm nach Ascheberg gewechselt und hatte hier seitdem die Leitung des Fachbereichs Bauen und Wohnen inne. „Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung ist der Tod des überaus beliebten und geschätzten Klaus van Roje ein Schock. Denn ihr stellvertretender Chef bestach durch große Persönlichkeit, fachliche Kompetenz, Scharfsinn, enormes Themenwissen und umsichtiges, verantwortungsvolles Handeln. Er war für viele Menschen im Rathaus weitaus mehr als ein Kollege. Er war Motor, Mentor und Freund“, heißt es in einem Nachruf der Gemeinde Ascheberg.
Gleich drei Vereine aus Werne mussten Abschied nehmen von Heinz Bülhoff. Er starb im Dezember im Alter von 79 Jahren. Aktiv war der ehemalige Bergmann bei den Schützen Lütkeheide, im Heimatverein sowie bei den Steinkamp-Siedlern.

Werne trauert um Gerd Ludwig Dresen (83) : Nicht nur als Sparkassenchef hat er Werne geprägt
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