„Das ist natürlich Geschmackssache“, sagt Georg Glitz-Ehringhausen und lacht - wohl wissend, dass es zwischen einem preisgünstigen Korn aus dem Supermarktregal und den Spirituosen seiner Brennerei in vielen Fällen gewisse Unterschiede gibt. Für ihn persönlich müsse ein guter Korn eine milde Getreidenote haben und eine schöne „Öligkeit“, sagt Glitz-Ehringhausen: „Er muss mild abgehen und ich muss die Noten von Malz und Getreide ganz dezent rausschmecken können.“

Wie dezent diese Note zum Ausdruck kommt, hänge aber auch von der Getreidesorte ab. Man könne würzige Destillate kreieren, aber auch fruchtige oder nussige. „Korn ist also ein vielseitiges Produkt. Das hat nichts mit dem glasklaren Schnaps zu tun, den man mal eben eisgekühlt runterkippt“, so der Experte weiter.

Aber kann wirklich jeder diese Unterschiede herausschmecken? Ja, sagt Glitz-Ehringhausen. Allerdings brauche es dafür ein bisschen Übung. Denn: „Geschmacksknospen kann man ausbilden und verfeinern. Das ist wie beim Rechnen und Schreiben lernen. Man schmeckt mit der Zeit immer mehr die Noten aus der Tiefe des Produkts.“ Und manchmal stellt man dann womöglich fest, dass Korn tatsächlich mehr kann.