Vor zwei Jahren hat die Soko Tierschutz Tierquälereien beim Werner Unternehmen Mecke aufgedeckt. Mit versteckt angebrachten Kameras haben die Tierschützer von Mai bis Juli 2021 schockierende Aufnahmen von Tierquälereien übelster Art machen können. Nach langer Ermittlungszeit durch die Staatsanwaltschaft Dortmund kommt es nun zur juristischen Aufarbeitung. Drei Verhandlungstermine gegen Firmenchef Marco Mecke sowie zwei seiner Mitarbeiter sind vom Amtsgericht Lünen anberaumt.
Allerdings müssen sich Interessierte an den Prozess noch gedulden. Das Amtsgericht Lünen hat am Freitag (9. Juni 2023) mitgeteilt, dass die Termine für eine Hauptverhandlung feststehen. Der Prozess beginnt startet im Amtsgericht Lünen demnach erst im kommenden Jahr. Verhandlungstermine sind auf den 10. Januar, 31. Januar und 21. Februar 2024 vor dem Schöffengericht terminiert.

Anklage im Dezember erhoben
Die Staatsanwaltschaft Dortmund hatte nach langen Ermittlungen im Dezember 2022 Anklage vor dem zuständigem Amtsgericht Lünen erhoben. Das musste nun entscheiden, wie das Verfahren weiterläuft. Es hätte theoretisch auch nur einen Strafbefehl erlassen können. Doch nun hat das Amtsgericht die Anklage zugelassen und das Verfahren eröffnet.
„Die Staatsanwaltschaft legt den drei angeklagten Männern aus Werne zur Last, in der Zeit von Mai bis Juli 2021 in mehreren Fällen gegen das Tierschutzgesetz verstoßen zu haben. Ferner werden sie beschuldigt, gegen lebensmittelrechtliche Vorschriften verstoßen zu haben“, erklärt das Amtsgericht in der Pressemitteilung. Unter den drei Angeklagten ist auch Marco Mecke, der Firmen-Chef. Außerdem sind zwei seiner Mitarbeiter angeklagt.
Mecke betonte seine Unschuld
Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft Dortmund gegen sieben Männer ermittelt. Doch gegen vier ließe sich der Verdacht nicht erhärten. Unter den drei übriggebliebenen Verdächtigen befindet sich auch der Firmenchef Marco Mecke. Nach Aufkommen der Vorwürfe im Jahre 2021 hatte er in einem Interview mit dieser Redaktion seine Unschuld beteuert.
Allerdings sehen die Ermittler das anders. Marco Mecke habe sich vielleicht nicht selbst an den diversen Grausamkeiten gegen die Tiere beteiligt, doch der Firmenchef sei sich des schlechten Zustandes der Tiere bewusst gewesen, habe den Transport gebilligt und sei an der Organisation beteiligt gewesen.
Tierschützer Mülln unzufrieden
Nach Fertigstellung der Anklageschrift zeigte sich Friedrich Mülln von der Soko Tierschutz im Februar dieses Jahres zufrieden mit der Tatsache, dass auch der Firmenchef angeklagt werden soll. Allerdings kritisierte Mülln im Gespräch mit dieser Redaktion, dass das Verfahren „auf der untersten juristischen Stufe“, nämlich dem Amtsgericht, verhandelt wird - „mit entsprechen zu erwartenden geringen Strafen“.
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