Umfrage der UWW Das halten Wernes Bürger von Tempo 30, Surfworld und Co.

Tempo 30, Surfworld und Co.: UWW holt Stimmungsbild der Bürger ein
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Dass politische Parteien auf Veranstaltungen wie Märkten und Festen mit einem Stand vertreten sind, ist keine Seltenheit. Bürger können sich dort über die Ziele der jeweiligen Partei informieren und sich mit den Politikern austauschen. Bisweilen liegen auch Unterschriftenlisten aus. Wer am Sonntag (13. November) auf dem Martinsmarkt am Stand der Unabhängigen Wählergemeinschaft Werne (UWW) vorbeischlenderte, konnte jedoch etwas anderes sehen: Strichlisten.

Der Verein, der mit zwei Sitzen im Werner Stadtrat vertreten ist, wollte nicht nur mit den Bürgern ins Gespräch kommen, sondern auch ein kleines Stimmungsbild der Bevölkerung einholen - und das Schwarz auf Weiß festhalten. Die Methode war simpel: Zu sechs ausgewählten Themen sollten die Bürger Stellung beziehen, indem sie einen Strich in die mit „Ja“ beziehungsweise „Nein“ beschriftete Spalte zeichneten.

Die Fragen im Überblick: Photovoltaik auf der Wiese – ist das richtig? Sollten in Werne Fahrräder vor Autos bevorzugt werden? Finden Sie das Projekt Surforld/ Sciencewave gut? Ist Tempo 30 in der gesamten Innenstadt und auch in Stockum für Sie okay? Kennen Sie SoLaWi? Sind Sie für den Umbau der Wasserkraftanlage in Stockum?

Teils überraschende Ergebnisse

Die Ergebnisse sind teils überraschend. So sind etwa 114 Leute für den Umbau der durchaus umstrittenen Wasserkraftanlage in Stockum und nur 5 dagegen. Zudem gab es ein klares Votum pro Photovoltaikanlagen auf Freiflächen: 100 Bürger sind dafür, 18 dagegen. In Sachen Surfworld/ Sciencewave sprachen sich 90 Bürger für das Projekt aus und 38 dagegen.

Ein Tempolimit von 30 km/h befürworten 58 Personen, 80 lehnen es ab. Zudem wünschen sich 57 Bürger die Bevorzugung von Fahrrädern gegenüber Autos, während 65 dagegen sind. Das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) kannten 76 Personen und 53 nicht.

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Und welche Schlüsse zieht man nun daraus? Richtet die UWW ihre politischen Forderungen nun etwa ganz nach dem Umfrageergebnis aus? Christian Weinreich bremst die Erwartungen in diese Richtung im Gespräch mit unserer Redaktion ein wenig. Natürlich sei die Umfrage nicht im engeren Sinne repräsentativ. „Aber wir werden die Ergebnisse dennoch in unsere Beratungen mit einfließen lassen“, sagt der UWW-Vorsitzende.

Klar ist auch, dass sich die UWW bereits vorab zu den Themen positioniert hatte. Weinreich fasst das so zusammen: „Wir sind für Agri-PV-Anlagen, aber man darf die städtischen Dachflächen nicht außer Acht lassen. Natürlich sollten Radfahrer gestärkt werden, aber die Aufhebung eines Radwegezwangs wäre zu gefährlich. Bei der Surfworld sind wir offen. Aber wir stehen hinter dem Umbau der Wasserkraftanlage als ökologische Energiequelle. Und Tempo 30 ist ein schwieriges Thema - doch es gibt mit Sicherheit Straßen, bei denen man darüber sprechen kann.“ So wie an einem Infostand am Rande des Marktplatzes eben.