Beim Bürgerinformationsabend zum geplanten Surfpark auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Werne hagelte es Zahlen - vor allem bei der Vorstellung des Verkehrsgutachtens. Zur Hauptsaison rechnen die Fachleute an den Wochenendtagen (Freitag bis Sonntag) mit bis zu 1800 zusätzlichen Kfz-Fahrten täglich. Werktags sind es 820.
Der Freizeitbetrieb soll von März bis Oktober stattfinden. Den Rest des Jahres verwandelt sich die Surfworld in die Sciencewave. Dann ist die Anlage sozusagen für Wissenschaftler und Forscher reserviert, was laut Gutachten „keinen spürbaren Einfluss auf das Verkehrsgeschehen“ haben wird.
Anders ist das in der Phase des Freizeitbetriebs. Die SW GmbH & Co. KG unter Geschäftsführer und Projektentwickler Dr. Michael Detering geht davon aus, dass die Anlage von montags bis donnerstags täglich 1000 Besucher anlocken wird. Freitags bis sonntags sollen es sogar 2000 bis 3000 am Tag sein. Zu den Besuchern zählen sowohl aktive Surfer als auch Zuschauer.
Ein Großteil kommt aus dem Süden
Aber welche Folgen hat das genau auf die Verkehrssituation? Und wie lässt sich vermeiden, dass die Lage eskaliert? Zumal gerade der Bereich Südring/ Kamener Straße, der auch als Zufahrt zur Surfworld dienen soll, schon jetzt eine Problemzone mit hoher Verkehrsbelastung darstellt. Auch hierzu äußerten sich die Gutachter des Büros Planersocietät aus Dortmund.
Eine beruhigende Prognose für Wernes Bewohner vorab: Die meisten An- und Abfahrten dürften aus südlicher Richtung von der A1 über die Anschlussstelle Hamm/Bergkamen erfolgen. Dadurch wäre in erster Linie Rünthe von den Auswirkungen betroffen. Lediglich 10 Prozent der Fahrten zur Surfworld werden laut Gutachten über die nördliche Kamener Straße erfolgen.
Kreisverkehr als Ideallösung
Dennoch kommen die Gutachter in ihrem Fazit mit Blick auf den Knotenpunkt Südring/Kamener Straße zu einem klaren Schluss. Dort heißt es, dass „die zukünftig zu erwartenden Verkehrsmengen mit der derzeitigen Vorfahrtregelung nicht mehr leistungsfähig abgewickelt werden können“. Die empfohlene Lösung: der Bau eines Kreisverkehrs. Damit das klappt, müsste aber unter anderem der Landesbetrieb Straßen.NRW grünes Licht geben. Zudem müsste sich die Stadt wohl an den Baukosten beteiligen. Auch eine Ampelanlage wäre möglich - scheint aber nur die B-Lösung.
Und wo sollen all die Besucher ihre Fahrzeuge parken? Der Stellplatzbedarf ist laut Gutachten gedeckt. Auf dem Gelände der Surfworld sollen 300 Pkw-Parkplätze für Besucher entstehen. Hinzu kommen Parkplätze für Wohnmobile und für Surfworld-Beschäftigte. Zudem gibt es eine Reservefläche für ca. 150 Pkw oder andere Fahrzeuge.

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