Martin Pausch ist Ratsmitglied, bislang für die Partei Die Linke in Werne. © (A) Felix Püschner
Linke in Werne
Streit bei der Linken: Ratsfraktion in Werne löst sich auf - Kreis-Linke begrüßt Austritt
Eine Überraschung so kurz vor der Wahl: Am Freitagnachmittag gibt die Linke in Werne bekannt, dass sich die Ratsfraktion auflöst. Martin Pausch und Andreas Schütte haben die Partei verlassen.
Fast kann man in Stunden rechnen, so wenig Zeit bleibt noch bis zum Start der Bundestagswahl am Sonntag (26. September). Da verkünden Martin Pausch und Andreas Schütte am Freitagnachmittag, dass sie aus ihrer Partei Die Linke austreten. In einer gemeinsamen Stellungnahme an unsere Redaktion schreiben die beiden:
„Wir, die Linksfraktion, Martin Pausch und Andreas Schütte, geben hiermit geschlossen unseren Austritt aus der Partei DIE LINKE bekannt. Im Wahlkampf haben wir den Bürgerinnen und Bürgern versprochen, dass wir uns im Rat für eine vernunftorientierte Politik zum Wohle der Stadt und der Menschen, die in ihr leben, stark machen. Dazu gehört für uns, dass wir neben dem Sozialen auch die Themen Wirtschaft und Umwelt mit Verstand und nicht rein ideologisch betrachten.“
Kreisverband am Freitagnachmittag bisher nicht zu erreichen
Leider gestalte sich das gerade die Zusammenarbeit mit dem Kreisverband immer schwieriger, der seinen Fokus statt auf eine Politik für die Menschen auf Aktivismus setze. Dies bringe weder die Stadt, noch ihre Bürgerinnen und Bürger langfristig nach vorne.
„Da wir uns auch zukünftig um das Wohl der Menschen in unserer Stadt kümmern wollen, werden wir als parteilose Linksfraktion unsere Mandate beibehalten. Dieses Versprechen haben wir den Wählerinnen und Wählern gegeben und dem werden wir auch weiterhin nachkommen.“Die Linke im Kreis hat dieser Schritt wenig überrascht. Immer wieder habe Pausch dem Kreisvorsitzenden damit gedroht, aus der Partei auszutreten, auch kurz vor der Wahl, erklärt Rebekka Kämpfe, als wir sie am Freitagnachmittag zu den Vorwürfen anrufen. Von dem Schreiben der beiden Werner Ratsmitglieder hatte sie bis dahin noch nichts mitbekommen. Kämpfe will für den Wahlkreis Hamm-Unna II am Sonntag in den Bundestag einziehen.
„Ich finde das richtig gut, wir hätten das auch kommende Woche gefordert“, so Kämpfe. Sie hält den Austritt aus der Partei für einen persönlichen Racheakt, weil die Partei nicht alle Entscheidungen, die er habe treffen wollen, unterstützt habe. „Wir haben uns auf Bundesebene mit der Friday-for-Future-Bewegung solidarisiert. In unserem Programm findet man Klimapolitik teils rigoroser als die Grünen. Es ist wichtig, dass das auch kommunal durchgesetzt wird.“
Nicht alles, aber vieles, das Martin Pausch vertrete, gehe gar nicht mit linker Politik Hand in Hand, so Kämpfe. „Wir haben immer wieder versucht, das beizulegen.“ Doch es habe immer wieder derartige Seitenhiebe gegeben. Auch sei die Linke nicht für das geplante Industrie- und Gewerbegebiet an der Nordlippestraße, vielmehr habe man sich mit der BIN solidarisiert. Über den Verlust von Andreas Schütte sei man traurig. Ihn hätte man gerne in der Partei behalten, so die Bundestagskandidatin.
Kämpfe hätte sich gewünscht, dass Pausch und Schütte ihre Kommunalmandate der Partei überlassen. Doch diese hatten angekündigt, ihre Mandate behalten zu wollen.
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