Die beiden Weißstörche, die vor Ostern in den Lippeauen zwischen Bergkamen und Werne zu beobachten waren, sind schon längst Alteingesessene: „Sie nisten jedes Jahr im Naturschutzgebiet Tibaum in der Nähe des Gersteinwerkes“, sagt der Bergkamener Klaus Nowack von der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Kreis Unna (OAG). Und auch diesmal sind sie aus ihrem Winterquartier im Süden zurückgekehrt.
Allerdings ist der Anblick von Störchen auf Bergkamener oder auch Kamener Gelände längst keine Seltenheit mehr. „Vor zehn Jahren war das noch ganz anders“, freut sich Nowack über die Erfolge beim Naturschutz.
Und wer bei einem Spaziergang oder bei einer Radtour auf die gar nicht mehr so raren Schreitvögel trifft, freut sich ebenfalls. Unter anderem deshalb, weil sie als Boten für den nahenden Frühling gelten dürfen. Allerdings starten sie ihre Reise nach Norden inzwischen immer früher, in Niedersachsen zum Beispiel trafen die ersten Rückkehrer in diesem Jahr schon an Rosenmontag ein.
Der erste Tibaum-Storch wurde in diesem Jahr laut OAG-Homepage Anfang März gesichtet. Nowack ist optimistisch, dass sie schon bald brüten werden und es auch dieses Jahr kleine Störche an der Lippe gibt.

Sie bleiben wahrscheinlich nicht die einzigen. Auch lippeaufwärts, in Heil, waren in den vergangenen Jahren regelmäßig Störche zu sehen. Sie nehmen die Nisthilfe in Anspruch, die ihnen die Mitarbeiter der Ökologie-Station gebaut haben.
Möglicherweise wird in diesem Frühling sogar ein Storchennest besiedelt werden, in dem sich die Tiere besonders gut beobachten lassen: Es steht westlich der Ökologie-Station ganz in der Nähe des Lippe-Aussichtsturms. „Ich habe dort schon Störche klappern gehört“, berichtet Nowack. Womöglich lassen die sich dort auch bald häuslich nieder: Durchreisende Störche setzten sich gerne ins von Umweltschützern gemachte Nest, sagt der Ornithologe.

Nur im Heiler Dorfkern müssen die Menschen wohl weiterhin auf den Anblick von nistenden Störchen verzichten. Dabei war der Schlauchturm des historischen Spritzenhauses schon vor zehn Jahren ein Storch-Standort. Allerdings hatte das dort brütende Paar ziemliches Pech mit seinem Nachwuchs.
2014 überlebten zwei Heiler Jungstörche eine Schlechtwetterperiode mit Regen und Kälte nicht. Ein Jahr später fiel ein kleiner Storch aus dem Nest, als seine Eltern es gegen angreifende Artgenossen verteidigten. Inzwischen meiden die Störche das Heiler Spritzenhaus.