Im März 2022 war das Interesse eines Investors aus Bayern bekannt geworden, großflächige PV-Anlagen in Werne zu errichten. Anfangs war von zehn Standorten auf einer Gesamtfläche von 55 Hektar die Rede. Inzwischen haben sich nicht nur diese Zahlen geändert, sondern auch der Kreis der beteiligten Akteure. Zu diesem zählen nun nämlich auch die Stadtwerke Lünen.
Sie streben ein „Kooperationsprojekt“ mit einem Landwirt aus Langern an. Das geht aus einer Verwaltungsvorlage für die nächste Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung am 29. November hervor. Für die weiteren Planungsschritte des Pilotprojekts, bei dem sogenannte Agri-PV-Anlagen auf Feldern aufgestellt werden sollen, muss die Werner Politik allerdings noch grünes Licht geben.
Dass sie dies tut, ist allerdings mehr als nur wahrscheinlich. Denn erst kürzlich hatte die Verwaltung mitgeteilt, dass sich das Gremium im Zuge von nicht-öffentlichen Gesprächen von den Vorteilen dieser Anlagen habe überzeugen lassen.
Fläche in Langern kommt neu hinzu
„Die Stadtwerke Lünen haben da ein gutes Konzept - und wir wollen jetzt endlich mit diesem Thema loslegen“, sagt Wernes Planungsdezernent Ralf Bülte am Montag (21. November) im Gespräch mit unserer Redaktion. Wie das im Detail aussieht, wolle man erst in der kommenden Ausschusssitzung erläutern. Klar ist schon jetzt: Das Projekt in Langern hat nichts mit den im März bekannt gewordenen Anfragen aus Bayern zu tun. Es handelt sich um eine unabhängige beziehungsweise zusätzliche Fläche.
Einfach addieren lassen sich diese Zahlen jedoch nicht. Denn die 55 Hektar, von denen anfangs die Rede war, sind nicht mehr aktuell. „Das war die Gesamtgrundstücksfläche. Da wurden beispielsweise Umzäunungen nicht berücksichtigt“, so Bülte. Zudem hätten sich bislang lediglich vier der zehn Standorte als machbar erwiesen. Der Grund sind unter anderem die spezifischen landes- und regionalplanerischen Vorgaben.
Entscheidung liegt bei der Politik
Und natürlich spielt auch die kommunalpolitische Entscheidung eine Rolle. „Die Frage ist letztlich auch: Wie viele PV-Anlagen will die Politik und an welchen Standorten will sie sie?“, so Bülte. Manche Flächen seien zudem so klein, dass sich der Aufwand wohl nicht lohne.
Was genau mit dem erzeugten Strom passiert, liegt - auch im Falle der geplanten Anlage in Langern - in den Händen des Grundstückseigentümers und des Betreibers. Laut EEG können Kommunen von Betreibern von Freiflächenanlagen mit 0,2 Cent pro Kilowattstunde finanziell beteiligt werden.
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