Promis, Highlights, Katastrophen Verein aus Werne gibt besonderes Buch heraus

Förderverein Stadtmuseum präsentiert neues Buch über die Geschichte(n) von Werne
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Warum trägt eine Gasse am Werner Marktplatz den unrühmlichen Namen „Arschkerbe“? Wie erlebte Werne den Zweiten Weltkrieg? Und wer sind eigentlich die „bedeutendsten“ Männer und Frauen der Lippestadt? Auf diese und viele weitere Fragen erhalten Leser des dritten Bands der Reihe „Geschichte(n) von Werne“ jetzt Antworten. Herausgegeben wird das knapp 120 Seiten dicke Buch vom Förderverein Stadtmuseum. Verfasst hat die Texte Heidelore Fertig-Möller (71).

Die Stadtführerin und erste Vorsitzende des Fördervereins leitete fast vier Jahrzehnte das Karl-Pollender-Stadtmuseum und das Stadtarchiv. Mit der Historie der Lippestadt kennt sie sich also bestens aus. Dennoch steckt in dem Buch natürlich viel Recherche-Arbeit, wie Fertig-Möller im Gespräch mit unserer Redaktion erklärt. Die Idee für das Buch kam jedoch keineswegs aus dem Nichts, sondern entstand durch die Beiträge, die die Autorin im Rahmen ihrer Kolumne für unsere Zeitung verfasste.

Viele Bürger hätten sie daraufhin angesprochen, ob sie die Geschichten vielleicht in einem Buch zusammenfassen könnte. „Da hat mich dann ein bisschen der Ehrgeiz gepackt“, sagt Fertig-Möller und lacht. Herausgekommen ist ein Werk, das insbesondere historisch interessierten Lesern Einblicke in die Vergangenheit der Lippestadt geben soll und auch Bezüge zur Gegenwart herstellt. Einfach zu lesen, umfassend recherchiert, jedoch ohne wissenschaftliche Formulierungen.

Neben Kopien von Dokumenten aus dem Stadtarchiv hat die Autorin unter anderem mit Zeitzeugen - etwa aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs - gesprochen. Auch Erkenntnisse aus der „Geschichtswerkstatt“ vor einigen Jahren hat die Stadtführerin in dem Buch verarbeitet.

Historische Ereignisse und große Namen

Aufgeteilt ist es in vier Hauptkapitel mit insgesamt 55 Unterkapiteln. Dazu gehören unter anderem die Geschichte der Post, der Stadtmauer, des Schützenwesens, der Krankenpflege und der Zünfte. Aber auch Sim-Jü und Geschichten rund um den Bergbau fehlen nicht. Und natürlich werden auch Begebenheiten wie das Horne-Hochwasser, der Krieg und die Pest thematisiert.

Den „bedeutenden“ Persönlichkeiten der Lippestadt ist ein weiteres Kapitel gewidmet. Dazu gehören etwa Pfarrer Julius Schwieters, Minister Albert von Maybach, die Hövener-Ärzte, Antonie Jüngst und Toni Schmedding-Elpers. Das dritte Kapitel behandelt unterdessen Sehenswürdigkeiten und Denkmäler wie das Alte Rathaus, das Amtshaus und den jüdischen Friedhof. Im vierten Kapitel geht es um Geschichten aus der Umgebung von Werne - etwa den Gedenkstein an der Lippebrücke, die Gedemberg-Mühle und die ehemalige Leprosenanstalt in Lenklar.

Die erste Auflage des neuen Buches umfasst 250 Exemplare. Eines davon kostet 12 Euro (nach Weihnachten voraussichtlich 15 Euro). Erhältlich ist es ab sofort im Stadtmuseum, beim Verkehrsverein am Roggenmarkt und bei Bücher Beckmann. Die Einnahmen kommen dem Stadtmuseum zugute und sollen vor allem in die Museumspädagogik fließen.

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