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Diese einflussreichen Frauen haben in Werne Spuren hinterlassen
Von Heidelore Fertig-Möller
23.12.2023 13:00 Uhr
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Männer gaben meist den Ton an, doch auch einige Frauen haben in Werne in den vergangenen Jahrhunderten für Aufsehen gesorgt. Um sie geht’s in Teil 5 unserer virtuellen Stadtführung.
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Sieben verschiedene Themenführungen bietet der Verkehrsverein Werne durch die Lippestadt an – und die sind meistens schnell ausgebucht. Für diejenigen, die keinen Platz ergattern konnten, erzählen wir die Geschichten in einer kleinen Serie. Heute geht es um die Führung „Als hätten wir nie gelebt – Frauen in Werne von 1500 bis 1950“. Sie startet am Kruzifix vor der St. Christophorus-Kirche, führt vorbei am Rathaus, dem Kapuzinerkloster sowie durch die Steinstraße und Magdalenenstraße.
Das historische Rathaus war einst Sitz des Sitz des Ratsgerichtes. Dorthin eilte Ende des 16. Jahrhunderts unter anderem Herzlieb Herzig, um "Genugtuung zu erhalten", wie es in den Ratsprotokollen heißt. Der Grund: Die Geliebte des Propstes von Cappenberg war vom Amtsrentmeister wüst beschimpft worden. Letzterer musste sich daraufhin öffentlich entschuldigen.
© Felix Püschner
Auch Hexenprozesse wurden in Werne verhandelt. In den meisten Fällen konnten die Beschuldigten dabei nur verlieren. Denn der Beweisführung dienste unter anderem die Wasserprobe. Wie auf diesem Bild wurden die Damen gefesselt und ins Wasser geworfen. Zog man sie tot wieder hinaus, war klar: Sie war unschuldig.
© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz
Im Kapuzinerkloster am Rande der Altstadt hat eine einflussreiche Frau ihre Spuren hinterlassen: Alexandra von Langenhorst, Freifrau von Ascheberg, stiftete zusammen mit ihrem Mann nicht nur den Antoniusaltar, sondern übergab den Patres zudem einen kostbaren Eucharistie-Kelch.
© Felix Püschner
Ein Portrait Antonie Jüngst (1843 - 1918), angefertigt von Willi Repke, ist in der Galerie der Ehrenbürger im Sitzungssaal des Alten Rathauses zu sehen. Jüngst ist die einzige Frau, die es in diese Riege geschafft hat.
© Archiv Förderverein Stadtmuseum
An Jüngsts Geburtshaus an der Steinstraße wurde Ende der 1950er Jahre auf Anregung des damaligen Heimatvereinsvorsitzenden Karl Pollender eine Gedenktafel angebracht.
© Archiv Förderverein Stadtmuseum
Toni Schmedding-Elpers (links, 1894 - 1985) war die erste Frau, die an der Rektoratsschule in Werne unterrichtete. Bis ins Jahr 1918 kamen dort sonst nur Männer als Lehrkräfte in Frage. Schmedding-Elpers konnte sich behaupten. Aus politisch-religiösen Gründen quittierte sie 1940 den Schuldienst.
© Archiv Förderverein Stadtmuseum
Ein Stück Werner Geschichte: Schmedding-Elpers war auch Heimatdichterin, wie dieses Schriftstück belegt. Jahrzehntelang lebte sie in der Magdalenenstraße über der Buchhandlung Beckmann. Dort ist heute eine Gedenktafel angebracht.
© Andrea Wellerdiek
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