Mittlerweile ist es nun schon vier Jahre her, dass die Kita St. Sophia aus ihren Räumen raus musste. Ein Wasserschaden im Jahr 2019 zwang die Kinder und Mitarbeiter zum Auszug aus den bisherigen Räumen und zum Einzug in Container. Nun hält diese Raumsituation schon vier Jahre an.
Kurz vor dem Jugendhilfeausschuss am Dienstag (13. November) schlagen die Eltern noch einmal Alarm. Bereits in der vergangenen Woche hatte der Elternbeirat der Kita St. Sophia seine Sorgen kundgetan, dass die Kita vielleicht gar nicht mehr aus den provisorischen Containerräumen rauskommt und sogar möglicherweise ganz geschlossen wird.
Auch Julia Sons, die selbst ihre beiden Kinder in die Stockumer Kita bringt, ärgert sich über die aktuellen Umstände. „Wir haben uns dieses Jahr für die Kita entschieden, weil wir wussten, was für tolle Menschen dort arbeiten und wie toll sie mit dieser herausfordernden Situation umgegangen sind“, so die Mutter. „Die jetzige Leitung Martina Stolte war meine Erzieherin und ich bin glücklich, dass auch meine Kinder sie als Erzieherin kennenlernen.“
Übergangslösung ist Dauerzustand
Bewusst habe sich ihre Familie für die Kita entschieden: „Uns haben Container, ein Spielplatz auf einem Parkplatz, katastrophale Akustik in den Räumen - wenn meine Tochter durch den Flur der Container rennt, hört es sich an, als wenn eine Elefantenherde unterwegs ist -, Fliesen überall im alten evangelischen Gemeindehaus und eine elektrische Fußbodenheizung, die entweder zu heiß oder zu kalt ist, nicht abgeschreckt, diesen Kindergarten zu wählen.“
Trotz aller Zufriedenheit mit dem Personal in der Kita zeigt sich Julia Sons über die aktuelle Situation in den Containern zunehmend verärgert. „Es ist schade, dass eine Übergangslösung zum Dauerzustand geworden ist“, sagt die Mutter. „Seit vier Jahren wird nach einer Lösung gesucht und die Beteiligten scheinen sich nicht einig zu werden. Vier Jahre, in denen gefühlt nichts passiert und jetzt auch noch die Angst, dass es vielleicht keine Einigung gibt.“
Stadt will Kita nicht schließen
Julia Sons macht die Dringlichkeit in der derzeitigen Lage noch einmal besonders deutlich. „Uns reicht es, wir wollen eine schnelle Lösung. Hier geht es um einen Traditionskindergarten und seine Menschen“, sagt sie. „Ich wünsche mir, dass auch meine Kinder noch den tollen Kindergarten mit dem wunderbar riesigen Außengelände kennenlernen. Daher bitte ich alle Beteiligten: Findet eine Lösung. Wir brauchen eine Lösung.“
Das ist auch Frank Gründken, dem Dezernenten für Jugend, Familie und Bildung, klar. Die Haltung der Stadt Werne macht er deutlich: „Niemand möchte eine bestehende Kita schließen“, sagt er. „Wir haben eine hohe Wertschätzung für die Arbeit vor Ort und arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung.“
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