Wernes Solebad im Wandel der Zeit
Seltene Bilder und Dokumente erzählen besondere Geschichte
16.07.2023 14:00 Uhr
Teilen
In Merkliste übernehmen
Das Solebad ist so eine Art Wahrzeichen von Werne. Aber wie ist das Bad eigentlich zu dem geworden, was es heute ist? Wir erzählen die Geschichte in Bildern.
1min Lesezeit
Nicht nur an heißen Tagen lockt das Solebad in Werne Besucher aus nah und fern an. Fragt man Menschen von außerhalb, was sie mit der Lippestadt verbinden, dann bekommt man als Antwort in der Regel entweder „Solebad“ oder „Sim-Jü“ zu hören. Und manchmal sogar beides.
Ganz so lange wie die Kirmes gibt es das Bad am Hagen zwar noch nicht - dennoch hat die Geschichte des Solebads, das inzwischen neben dem Alten Rathaus und der Christophorus-Kirche zu einer Art Wahrzeichen für Werne avanciert ist, einiges zu bieten. Die Anfänge reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Und der Zufall spielte dabei eine große Rolle. In unserer Bildergalerie veranschaulichen wir die Historie des Bads.
Moment mal, das ist doch gar nicht das Solebad... Stimmt, das Foto ist auf der Zeche Werne entstanden. Anfang der 1870er Jahre stieß man bei Bohrungen für den Bergbau nämlich nicht nur auf Kohle sondern auch auf Sole. Die Folge war der Bau eines Thermalbads. Diesem und der späteren Zeche verdankte Werne einen wirtschaftlichen Schub.
© Archiv Förderverein Stadtmuseum
In diesem Extrablatt wird die Eröffnung des Thermalbads im Juli 1874 angekündigt. Ein großes Konzert mit anschließendem feierlichen Ball stehen auf dem Programm.
© Archiv Förderverein Stadtmuseum
Das Bad eröffnete unweit des heutigen Gradierwerks. Dr. Franz Hövener, der erste niedergelassene Arzt in Werne, erkannte schnell die heilende Wirkung der Sole. Und das blieb auch Menschen von außerhalb nicht lange verborgen. Über 2000 Badegäste besuchten das kleine Landstädtchen allein im Jahr 1890. Damals hatte Werne gerade einmal rund 4000 Einwohner.
© Archiv Förderverein Stadtmuseum
Dr. Franz Hövener beschreibt in seiner Schrift das Werner Thermalbad. 1905 wurde das Bad geschlossen, da die Sole – bedingt durch den fortschreitenden Kohleabbau – unterirdisch abfloss. Im Jahre 1935 konnte die Sole jedoch aufgefangen und dem neuentstandenen Schwimmbad zugeleitet werden. Das ging bis ins Jahr 2000 so. Dann stellte die RAG die Förderung ein.
© Stadtmuseum / Repro Felgenträger
Ein Raum der Ausstellung im ersten Obergeschoss des Karl-Pollender-Stadtmuseums ist dem Kapitel "Sole und Kohle" gewidmet. Hier finden sich viele alte Dokumente. Darunter auch Fotos wie dieses.
© Stadtmuseum / Repro Püschner
Von dem einstigen Thermalbad ist nicht mehr viel übrig. Die Badeanstalt wurde in den vergangenen rund 150 Jahren nicht nur mehrfach saniert, sondern auch komplett neu gebaut.
© Günter Wagner
Als in den 1980er-Jahren das neue Freibad gebaut wurde, wurde die Terrasse abgerissen, aus der das spätere Terrassenfest und die Pool-Party hervorgingen.
© Günter Wagner
Das Solebad 2015: Die Einrichtung war (mal wieder) in die Jahre gekommen und schloss im April ihre Türen. Das war gleichbedeutend mit der Einstellung des Badebetriebs.
© Vanessa Trinkwald
Das Bad im Jahr 2016: Zu diesem Zeitpunkt war die Einrichtung bereits stillgelegt. Kurz darauf folgten die Abrissarbeiten, um - im wahrsten Sinne des Wortes - den Boden für das neue Bad zu bereiten.
© Jörg Heckenkamp
Nur noch ein Haufen Schutt blieb von der alten Anlage übrig.
© Michelle Kozdon
Die Baustelle im Sommer 2017: Da nahm das Bad - wie es die heutigen Besucher kennen - konkrete Formen an.
© Vermessungsbüro Zurhorst
Dieses Foto entstand noch vor der Grundsteinlegung. Der Bau dauerte nicht nur länger als erhofft, sondern wurde auch deutlich teurer als ursprünglich geplant.
© Marie Rademacher
Das neue Bad eröffnete 2019. In dem Gebäudekomplex befindet sich auch die Gastronomie "Strobels im Solebad".
© Leandra Stampoulis
Der Look ist freilich deutlich moderner - genauso wie die Technik. Dennoch kamen zuletzt wieder Diskussionen um das Energiekonzept auf.
© Eva-Maria Spiller
So sieht das Bad heute aus der Luft aus. Neben dem Familien- und Sportbecken sowie der Sauna im Inneren gibt es im Außenbereich natürlich auch noch das große Solebecken sowie das Freibad.
© www.blossey.eu
Mehr Bilder
Wernes Marktplatz im Wandel der Zeit: Von Prangerstehen bis Festival - eine Geschichte in Bildern
Solebad Werne: Öffnungszeiten, Preise, Sauna - was Besucher wissen müssen
Stadtführung in Bildern: So lief das in Werne mir der „Sole und Kohle“