Solaranlagen-Bau in Werne 2022 Immer mehr Menschen zapfen die Sonne an

Solaranlagen-Boom 2022: Immer mehr Menschen nutzen Sonnenenergie
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146 - das ist die Zahl der im Jahr 2022 neu in Werne installierten Solaranlagen. Das geht aus einer Pressemitteilung von Selfmade Energy hervor. Das Vergleichsportal für Solaranlagen hat sich die Photovoltaik-Ausbauzahlen der Bundesnetzagentur für das vergangene Jahr angeschaut und für 2050 Städte in Deutschland ausgewertet.

Die neuen Solaranlagen in Werne bedeuten einen Zuwachs von knapp zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr, zeigen die Daten. Damit landet die Stadt allerdings unter dem bundesweiten Wachstumsdurchschnitt: Der liegt für alle deutschen Städte bei 16 Prozent. In NRW ist der Zuwachs mit 17,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sogar noch etwas höher - insgesamt 331.536 PV-Anlagen gab es dort Ende 2022.

Steigende Solar-Wachstumsrate

Auch wenn der prozentuale Zuwachs in Werne also im Vergleich zu anderen Städten unterdurchschnittlich ist, sind 2022 besonders viele PV-Anlagen hinzugekommen. So lagen die Wachstumsraten - schaut man bis ins Jahr 2018 zurück - jeweils deutlich darunter. In den Jahren 2021 und 2020 waren es beide Male knapp sieben Prozent und die Jahre davor noch weniger. Im vergangenen Jahr hatte die Stadt allein 50.000 Euro für die Förderung privater PV-Anlagen eingeplant.

Insgesamt sind auf den Dächern in Werne laut Selfmade Energy 1.391 Solaranlagen installiert. Schaut man sich nun an, wie viele Anlagen das pro 1000 Einwohner sind, dann landet die Stadt laut des Vergleichsportals im Ranking auf Platz 547.

Steigt der Zuwachs an PV-Anlagen?

Bei der Analyse hat Selfmade Energy ausschließlich PV-Anlagen auf Dächern von Gebäuden sowie Freiflächenanlagen berücksichtigt, die aktuell im Betrieb sind. Sehr kleine Solaranlagen - etwa auf Balkonen oder Wohnwagen - mit geringer Leistung sowie inaktive Anlagen wurden ausgeschlossen.

Solarexperte Dr. Tim Rosengart, Geschäftsführer von Selfmade Energy, sagt: „Aktuell sind vor allem die hohen Energiepreise und das Streben nach mehr Autarkie die wichtigsten Treiber hinter dem starken Wachstum der Solarenergie in Deutschland. Bei den Anfragen über unser Vergleichsportal sehen wir, dass die Entscheidung für eine Solaranlage mittlerweile für viele Hausbesitzer alternativlos ist.“

Immer häufiger werde die Kombination mit Wärmepumpe und E-Auto getroffen. Für dieses Jahr erwartet Rosengart ein nochmal größeres Plus beim Photovoltaik-Zubau in Deutschland. Mit der seit Januar greifenden Mehrwertsteuerbefreiung auf Kauf- und Mietanlagen werde die Anschaffung einer Solaranlage für viele Hausbesitzer attraktiver. Ob durch den Wegfall der Mehrwertsteuer entstehende Vergünstigungen beim Endkunden landen, bleibt abzuwarten. Händler könnten einfach die Preise anheben und so ihre Gewinnmarge erhöhen.

Eignung und Kosten

Wer sich eine Solaranlage anschaffen möchte, sollte prüfen, ob das eigene Dach für eine Installation in Frage kommt. Dafür findet sich auf der Homepage des Regionalverbands Ruhr ein regionales Solardachkataster. Dort ist einzusehen, inwiefern sich das eigene Dach für eine Solaranlage eignet.

Die Kosten für eine PV-Anlage variieren je nach Anlagenleistung, die in Kilowatt Peak (kWp) gemessen wird. Die Verbraucherzentrale gibt für eine Solaranlage mit einer Leistung von vier kWp einen durchschnittlichen Bruttopreis von gerundet 7600 Euro an, für 20 kWp liegen die Kosten bei 26.000 Euro - beides inklusive Montage. Basis der Berechnung war das Marktpreisniveau 2019, Ende 2021 waren die Preise ähnlich hoch.

Ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt erreicht laut Verbraucherzentrale mit einer 4-Killowattpeak-Anlage einen Eigenverbrauch von 20 bis 30 Prozent. Jede PV-Anlage müsse an die Bedürfnisse der Verbraucher angepasst werden, Standardpakete passen nicht auf jedes Dach. Neben des Preises sollten Qualität der Leistungen und Umfang eine Rolle spielen.

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