
© picture alliance/dpa
Selbsttests in Kitas in Werne: „Das bedeutet auch mehr Sicherheit für uns"
Kindertagesstätten in Werne
Auch in den Kitas in Werne werden Selbsttests eingesetzt. Wie das funktioniert, wer testet und wie die Kinder darauf reagieren - wir haben bei den Kindertagesstätten in Werne nachgefragt.
Seit einiger Zeit können sich auch Kinder und Mitarbeiter von Kindertagesstätten regelmäßig auf das Coronavirus testen lassen. „Allen Kindern und Beschäftigten in der Kindertagesbetreuung sowie Kindertagespflegepersonen werden landesseitig Selbsttests zur Verfügung gestellt. Die Kinder werden zu Hause von den Eltern getestet. Die Anwendung der Selbsttests erfolgt auf freiwilliger Basis", heißt es in einem Informationsschreiben des NRW-Familienministeriums.
Die Tests werden also von den Kitas an die Eltern weitergegeben, die ihre Kinder dann zu Hause testen können. Denn: „Wir sind als pädagogische Fachkräfte in den Einrichtungen nicht befugt und auch nicht dazu befähigt, diese Tests bei den Kindern durchzuführen", erklärt Stefanie Heider, Verbundleiterin Kindertageseinrichtungen der Katholischen Kirchengemeinde in Werne. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekämen zwei Tests pro Woche und würden sich bei Bedarf zu Hause testen.
Schwarz: „Mehr Sicherheit für uns“
Und wie ist die Resonanz zu den freiwilligen Tests? „Viele Eltern nehmen die Tests mit. Tatsächlich gibt es nur sehr wenige, die sagen, dass sie sie nicht brauchen", berichtet Anna Lena Schwarz, Einrichtungsleiterin der Kita „Am Familiennetz" in Werne. Viele Eltern würden von ihren Erfahrungen berichten. „Das ist natürlich freiwillig, und wir freuen uns, dass die Eltern da mitmachen. Das bedeutet natürlich auch mehr Sicherheit für uns."
Und trotz anfänglicher Unsicherheit bei den Kindern hätten viele Eltern die Tests wenigstens ausprobieren wollen. „Alle wollen ja auch weiter in den Kindergarten. Viele Eltern haben gesagt, sie probieren es aus und das Ganze nicht grundsätzlich abgelehnt." Manche Kinder hätten gar kein Problem mit den Tests, so Schwarz. Bei anderen sei der Schnelltest in der Nase nicht so beliebt.
Die Einrichtungsleiterin freut sich, wenn die Tests für die Kinder genutzt werden. „Ich glaube, das ist ein ganz gutes Verfahren. So sind wir ein bisschen besser abgesichert, auch wenn es freiwillig ist."
Tests in den Familien
Auch Daniel Frieling, Bereichsleiter für die Kindertagesbetreuung bei dem Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Ruhr-Lippe-Ems, in deren Trägerschaft sich die Kita Biberburg befindet, hält die freiwilligen Testungen für wichtig: „Die Durchführung der Tests in den Familien ist aus unserer Sicht ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Kindertagesstätten. Denn sie betreuen jeden Tag Kinder unter sechs Jahren, die keine Maske tragen und auf körperlichen Kontakt verzichten können. Daher befürworten wir die Tests und wünschen uns, dass davon reichlich Gebrauch gemacht wird."
Die Testmöglichkeit könne neben den weiterhin strikt eingehaltenen Hygienemaßnahmen und den Impfungen der Beschäftigten ein weiterer wichtiger Baustein sein, um den Gesundheits- und Infektionsschutz weiter zu erhöhen und damit den Betrieb der Kindertagesbetreuung aufrecht zu erhalten, so Frieling weiter.
Da man die Tests an die Eltern weitergegeben habe, habe man allerdings keinerlei Daten darüber, in welchem Umfang sie genutzt werden.
Nicht nur Selbsttests sollen bei der Pandemiebewältigung helfen
Ähnlich äußert sich auch Stefanie Heider: „Es ist eine weitere Option, den Weg mit der Pandemie zu gehen“. Neben den Tests habe man in allen vier Kitas der katholischen Kirchengemeinde auch QR-Codes für die Luca-App ausgehängt. Außerdem würden in den Kitas die Kinder von den Eltern an den Außentüren abgegeben.
„Wir sehen dies als einen weiteren Baustein zur Pandemiebewältigung und sind im Übrigen sehr dankbar, dass dies sowohl von den Eltern als auch von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern getragen wird. Die Kinder haben sich nach meinen Rückmeldungen mittlerweile vollkommen daran gewöhnt."
Geboren und aufgewachsen an der Grenze zwischen Ruhrpott und Münsterland, hat Kommunikationswissenschaft studiert. Interessiert sich für Tiere, Kultur und vor allem für das, was die Menschen vor Ort bewegt.