Die Nachricht, die Stadt Werne wolle dem noch in der Gründung befindlichen Sciencewave-Verein beitreten, ließ manch einen Bürger Ende September aufhorchen. Schließlich steht besagter Verein in Beziehung zum geplanten und viel diskutierten Surfpark. Bei der Sciencewave handelt es sich allerdings nur um den wissenschaftlichen Teil der Anlage, bei der Surfworld hingegen um den Freizeitteil.
Die Vereinsgründung erfolgt vor dem Hintergrund der Akquise von Fördermitteln. Zu den Mitgliedern zählen unter anderem die RWTH Aachen sowie die TH Köln - und bald auch die Aktionsgemeinschaft Wir für Werne. Das teilte deren Vorsitzender Michael Zurhorst nun mit. Dabei handle es sich um einen einstimmigen Beschluss des Vorstands der Aktionsgemeinschaft.
Verweis auf Vereinssatzung
Zurhorst verweist in diesem Zusammenhang auf die Satzung der Aktionsgemeinschaft. Deren Zweck sei „das gemeinschaftliche Eintreten im Interesse der Weiterentwicklung der Stadt Werne, um diese als Wohn-, Handels,- bzw. Gewerbestandort in ihrer Bedeutung für die Region weiter zu stärken“. Und aus Sicht des Vorstands passt das ziemlich gut zu den Zwecken, denen der Sciencewave-Verein laut Satzung dienen soll.
Diese beinhalten die „Durchführung und Förderung von Forschung, Wissenschaft und Entwicklung insbesondere im Bereich des Hochwasserschutzes, der Umweltforschung, der Sicherheit, der Umwelttechnik, des Küsteningenieurwesens, des Wasser- und Anlagenbaus, der Energieerzeugung, maritimer Technik, der Geotechnik, des wasserbezogenen Sports und der Bildung in den vorgenannten Bereichen“.
Stärkung des Standorts Werne
Dass dies auf dem ehemaligen Standort der Zeche geschehen soll, trage zur Stärkung des Standorts Werne bei, schreibt Zurhorst. Die Lippestadt würde mit einer solchen Forschungseinrichtung „ein überregionales Alleinstellungsmerkmal bekommen, das den Gesamtstandort Werne wesentlich stärken würde“.
Dass zusätzlich zum wissenschaftlichen Teil der Anlage auch noch der Freizeitteil - sprich die Surfworld - entstehen soll, scheint in den Augen des Vorstands eher eine Art positive Begleiterscheinung zu sein. Denn in der Mitteilung heißt es weiter: Dass die Realisierung des Projektes „auch eine Sportanlage SRFWRLD mit sich bringt, ist ein für Werne und das Gesamtprojekt angenehmer Nebeneffekt, weil sich eine solche Anlage bisher offenbar rein für Forschungszwecke nicht finanzieren ließ und durch die Kombination von Forschung und Sport wirtschaftlich darstellbar wird.“

Was der Vereinsbeitritt für die Stadt Werne bedeutet, hatte Wirtschaftsförderer Matthias Stiller bereits im Gespräch mit unserer Redaktion erklärt. Demzufolge zahlt die Stadt zwar voraussichtlich einen jährlichen Mitgliedsbeitrag zwischen 500 und 1000 Euro, doch würde sie nicht alleine, sondern der Verein als Ganzes für Verbindlichkeiten haften.
Die Haftung für den touristischen Teil übernehme die Betreibergesellschaft und nicht die Stadt, so Stiller im September. Seitens der Wirtschaftsförderung seien zudem keine weiteren direkten Finanzmittel für die Surfworld und die Sciencewave geplant.
Ärger ums Surfworld-Projekt
Das Surfworld-Projekt hatte nach Bekanntwerden der Pläne nicht nur für Verwunderung, sondern auch für Protest gesorgt. Insbesondere die Anwohner des früheren Zechengeländes fühlten sich bei den Planungen nicht berücksichtigt und ausreichend informiert. Sie befürchteten unter anderem eine hohe Lärmbelastung und ein zu großes Verkehrsaufkommen. Auch mögliche Auswirkungen auf die Umwelt standen im Raum. Die in diesem Zusammenhang relevanten Gutachten liegen allerdings noch nicht allesamt vor.
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Stadt Werne will Sciencewave-Verein beitreten – Bürgermeister betont die Wichtigkeit