
Kathrin Kötter vom Schulamt der Stadt Werne kündigt eine Erhöhung der Kosten für Schulessen an. © Spiller/ dpa/ Montage Püschner
Schulessen in Werne wird teurer - das sagt die Schulamtsleiterin dazu
Schulen in Werne
Für das Schulessen ihrer Kinder werden Eltern künftig tiefer in die Tasche greifen müssen. Auch in Werne werden die Kosten pro Mahlzeit steigen. Bei einer Schule steht der genaue Betrag schon fest.
Viele Caterer in Deutschland müssen die Preise für Schulessen erhöhen. Der Grund sind insbesondere die mit dem Ukrainekrieg verbundenen Kostensteigerungen für Energie und Lebensmittel. Zudem wirkt sich die Erhöhung des Mindestlohns auf die Personalkosten aus. Experten gehen davon aus, dass die 5-Euro-Marke pro Mittagessen mancherorts bald geknackt werden könnte. Auch in Werne müssen sich Eltern auf einen Anstieg gefasst machen.
Das bestätigte die Stadt auf Anfrage unserer Redaktion am Mittwoch (20. Juli). Betroffen ist nach aktuellem Stand unter anderem die Wiehagenschule - obwohl die gar kein fertiges Essen geliefert bekommt. Stattdessen wird dort frisch gekocht. Von der Preiserhöhung bei Lebensmitteln und Co. bleibt man deswegen aber freilich nicht verschont. Und darum müssen auch dort Eltern künftig etwas tiefer in die Tasche greifen, damit ihre Kinder im Offenen Ganztag (OGS) ein Mittagessen bekommen.
An Wiehagenschule steigen Preise pro Mahlzeit um 50 Cent
Laut Schulamtsleiterin Kathrin Kötter steigen die Preise an der Wiehagenschule pro Portion um 50 Cent. Statt 3,50 werden zu Beginn des neuen Schuljahres also 4 Euro fällig. Heißt: 10 Euro mehr pro Monat. An den anderen Werner Grundschulen ist eine Erhöhung ebenfalls nicht ausgeschlossen. Den OGS-Bereich an den Grundschulen besuchten im vergangenen Schuljahr insgesamt mehr als 450 Kinder. Die Zahlen für das kommende Schuljahr stehen erst im Oktober endgültig fest.
Teurer könnte das Mittagessen auch an den beiden weiterführenden städtischen Schulen werden, dem Anne-Frank-Gymnasium (AFG) und der Marga-Spiegel-Sekundarschule (MSS). Hier stehe nach den Sommerferien ein Wechsel des Caterers an, sagt Kötter. Zuletzt war das Unternehmen Stattküche für das Catering zuständig, kündigte dann jedoch den Vertrag.
Wenn es um die Organisation des Caterings geht, hat die Stadt Werne allerdings nicht die Federführung. „Wir stehen aber im Rahmen des Qualitätszirkels in regelmäßigem Kontakt mit den Schulen und OGS-Trägern. Da ist so etwas natürlich auch Thema“, so die Schulamtsleiterin weiter. Die Akteure achteten natürlich darauf, dass die Preiserhöhung nicht übertrieben ausfalle. Es gelte aber auch, die Qualität des Essens zu gewährleisten.
An den Grundschulen werden die Preise für das Mittagessen grundsätzlich zwischen Eltern und OGS-Träger kommuniziert. An den weiterführenden städtischen Schulen wird der Caterer über den jeweiligen Mensaverein beauftragt. Die Abrechnung erfolgt direkt zwischen den Eltern und dem Lieferanten.
Keine Kostenexplosion während des Schuljahres
Eine plötzliche Kostenexplosion mitten im Schuljahr müssen Eltern aber nicht befürchten. „Die Kosten pro Essensportion können an den Schulen in der Regel nur zum Schuljahres- beziehungsweise Schulhalbjahresanfang angepasst werden. An den weiterführenden Schulen ist hierfür die Zustimmung des Mensavereins erforderlich“, erklärt Kötter.
Und was passiert, wenn sich Eltern die Kosten für das Mittagessen ihrer Sprösslinge nicht mehr leisten können? Die Schulamtsleiterin verweist in diesem Zusammenhang auf das Bildungs- und Teilhabepaket. Anspruchsberechtigte können demnach auch die Übernahme der Kosten für die Mittagsverpflegung beantragen. Weitere Informationen hierzu gibt es unter anderem auf der Homepage des Kreises Unna.
Geboren 1984 in Dortmund, studierte Soziologie und Germanistik in Bochum und ist seit 2018 Redakteur bei Lensing Media.
