Geht es um die Windkonzentrationszonen-Planung, liegt im Ruhrgebiet die Hoheit beim Regionalverband Ruhr (RVR). Dieser will nun mit der ersten Änderung des Regionalplans Zonen für die Windenergie in sämtlichen Städten und Gemeinden festlegen. Für Werne sind in den neuen Planungen deutlich veränderte Windzonen zu den heute bestehenden ausgewiesen. Die Zone an der Hellstraße westlich der A1 (Ost II) genauso wie die Zone Ost III an der Grenze zu Hamm würden den RVR-Planungen nach sogar komplett wegfallen. Die übrigen drei Zonen wurden vom RVR angepasst. Hinzu käme eine neue Zone östlich der Südkirchener Straße an der Grenze zu Südkirchen. Damit gäbe es künftig nach RVR-Planungen vier Zonen in Werne.
Was bedeuten diese drastischen Änderungen denn nun für die Windkraft in Werne? Wir haben dazu bei Baudezernent Ralf Bülte nachgefragt. Aktuell wird die Windenergiekonzentration noch durch den sogenannten Sachlichen Teilplan Windenergie für das gesamte Stadtgebiet festgelegt. Diesen hatte der Stadtentwicklungausschuss am 25. März 2014 beschlossen. Ziel: Die Windenergie in der Stadt auf dafür geeigneten Flächen zu bündeln und damit in anderen Bereichen auszuschließen.
Zunächst einmal sei der Teilplan der Stadt so lange wirksam, bis der geänderte Regionalplan wirksam wird, erklärt Bülte. Ist der Plan dann in Kraft getreten, „sind Anlagenstandorte außerhalb der regionalplanerisch festgelegten Windenergiebereiche nicht mehr privilegiert. Für die meisten davon betroffenen Vorhaben bedeutet das, dass kommunale Bauleitplanung (Änderung des Flächennutzungsplans, Aufstellung eines Bebauungsplans) erforderlich ist. Mit entsprechender politischer Befürwortung ist dies möglich.“
In Werne sind aktuell neun Windkraftanlagen errichtet, davon sind sieben in Betrieb (Knappweg, Wesseler Straße, Höltingweg, Horster Straße, Katharinenweg, Selmer Landstraße (2)). Auch an der Hellstraße stehen zwei Windräder, die aber aktuell noch nicht in Betrieb sind. Zwei weitere Anlagen sind am Höltingweg geplant, befinden sich laut Bülte aber aktuell noch im Genehmigungsverfahren, das beim Kreis Unna liegt.
9 von 11 Windrädern stehen
In den Konzentrationszonen gab es 2010 vier Windkraft-Anlagen in Werne, wie der Energieatlas-NRW zeigt. 2017 dann kam eine fünfte dazu. 2018 stieg die Zahl auf 7. Zusammen erbringen die sieben Anlagen eine Leistung von 15 Megawatt. Die beiden Windräder an der Hellstraße, die noch nicht in Betrieb sind, sollen zusammen eine Leistung von 7,65 Megawatt bringen. Die beiden Räder an der Höltingstraße, die sich noch im Genehmigungsverfahren befinden, haben zusammen eine Leistung von 11,12 Megawatt, heißt es seitens der Stadt.