
Jahrzehntelang war Rolf Weißner aktiv in der Politik. Im Stadtrat saß er seit mehr als 20 Jahren. Freund und Feind hat der 55-Jährige mit seiner Rücktritts-Ankündigung überrascht. Auch uns als Lokaljournalisten. Aber ich denke, dass er den richtigen Schritt für sich gewählt hat.
Weißner zählte für mich nie zu den Vertretern des volksnahen, umtriebigen, gewieften Politiker-Typs. Er war eher der stille Arbeiter, um Konsens bemüht, an der Sache orientiert. Insofern empfand ich es als Überraschung, dass er im vergangenen Jahr Nachfolger von Willy Jasperneite als CDU-Parteichef in Werne wurde.
Zu seinen Rücktritts-Gründen wollte sich Weißner uns gegenüber nicht konkret äußern. Aber es scheint nicht ganz falsch zu sein, wenn man vermutet, dass ihm das Klima innerhalb der örtlichen Politik nicht behagt hat. Vor allem innerhalb seiner Partei, der CDU. So zumindest wird es in gut informierten Kreisen berichtet. Ihm hat das vielleicht mehr zugesetzt, als er in Kauf zu nehmen bereit war.
Aus diesen Gründen, so vermute ich, hat Weißner jetzt einen radikalen Schlussstrich gezogen und die Lokalpolitik hingeworfen, für die er sich mehrere Jahrzehnte engagiert hat. Dass er es mit einem Paukenschlag und sofort, statt in Raten, getan hat, halte ich für nachvollziehbar. Nach dem Motto: „Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.“
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