Der aktuelle Restaurantcheck führt uns ins Diner Route 66. Auf unserer Route durch die Karte testeten wir aber nicht nur die typischen amerikanischen Burger.
Burgerläden schießen in vielen Städten aus dem Boden. Gut gemachte Burger sind Trend. Auch in Werne haben wir mit dem Route 66 dieses Vergnügen. Seit Oktober 2018 haben Markus Bickmann und Jessica Feldmann als Pächter-Paar das Lokal auf dem ehemaligen Zechengelände übernommen. Samt Konzept und Mitarbeiter.
Laut Definition entstammen die Diner aus Nordamerika und befinden sich meist an Fernstraßen, in der Art wie Autobahnraststätten. Auch beim getesteten Werner Modell befindet sich das Gebäude an der viel befahrenen Kamener Straße. Perfekt für Durchreisende gelegen, trotzdem noch stadtnah.
Als meine Begleitung und ich am Dienstagabend das Gebäude betreten, empfängt uns freundlich die Bedienung, eine junge Dame. Wir haben freie Platzwahl und entscheiden uns für einen Tisch an der Wand. Direkt unter dem Bild von Marilyn Monroe.

Braun-, Schwarz- und Rottöne sowie Bilder mit US-Bezug dominieren das Diner Route 66. © Jörg Heckenkamp
Zwei weitere Tische sind besetzt, darunter eine große Gruppe, so um die 10 Personen. Wir erhalten direkt die Speisekarte, eine einlaminierte Seite im A3-Format. Typisch für ein Diner. Und auch praktisch, man hat direkt alle Gerichte auf einem Blick. Das Angebot umfasst neben den Burgern auch Hotdogs, Pizza und Schnitzelgerichte. Abgesehen von der Pizza, die an sich schon groß genug ist, gibt es alle Gerichte auch als XXL-Portion.
Das Essen im Restaurant Route 66
Rasch erhalten wir unsere bestellten Getränke. Wir hatten richtig Hunger, muss ich vorab sagen, doch trotzdem brauchen wir lange für unsere Speisen-Auswahl. Mehrmals vertrösten wir die Bedienung, dass wir uns noch nicht entschieden haben. Sie hat Geduld.

Die Vorspeise: Pizzabrot mit Aioli Dip. Sieht aus wie eine abgespeckte Version der Pizza Margherita. © Kirsten Voß
Bei der Vorspeise sind mein Gegenüber und ich uns einig und entscheiden uns aus den sechs Vorspeisen für das Pizzabrot mit Aioli-Dip. Die Servier-Zeit ist fix, nach maximal 10 Minuten kommt das Brot, serviert in einem Körbchen. Sieht aus wie eine in Stücke geschnittene Pizza Margherita, nur mit weniger Käse.
Ich bin kein Fan vom Rand einer Pizza, bei dem Brot esse ich aber alles auf. Es schmeckt köstlich. Besonders in Verbindung mit der Aioli. Vom Knoblauchgehalt genau richtig. Die enthaltenen frischen Gurkenstückchen erwartet man eigentlich bei einer Aioli nicht, eher bei Zaziki. Aber uns schmeckt es gut und die Gurke gibt noch einen Frische-Kick.

Drei Burger auf einem Schlag: Der Classic-Burger (hinten), der Country-Burger (rechts) und der Hawaii-Burger (links). © Kirsten Voß
Für den Hauptgang entscheiden wir uns für vier Burger und ein Schnitzelgericht. Die Grundlage der Classic-, Hawaii- und Country-Burger besteht jeweils aus einem hausgemachten Rinder-Pattie, frischem Blattsalat, Zwiebeln und Tomaten. Kleiner Minuspunkt für meinen Begleiter: die Fleisch-Scheibe ist, wie üblich, rosa gebraten. Er wäre aber gerne nach der Garstufe gefragt worden.
Auf dem Classic-Burger ist noch zusätzlich die Route 66-Sauce; auf dem Country-Burger Hirtenkäse und Honey-Dill-Sauce; und auf dem Hawaii-Burger überbackene Ananas und Sauce Hollandaise.

Der Chicken-Burger verspricht kross gebratenes Hähnchenfilet. © Kirsten Voß
Laut Bedienung sind alle Saucen selbst gemacht. Der Chicken-Burger ist auch mit der Route 66 Sauce und einem schön kross gegrilltem Hähnchenfilet belegt. Alle Burger schmecken uns ausgesprochen gut. Dass die Burgerbrötchen, auch Buns genannt, selbst gemacht sind, sieht und schmeckt man sofort. Burger-Liebhaber kommen jedenfalls auf ihre Kosten.

Das Chicago-Schnitzel kommt mit Champignons und Zwiebeln daher. © Kirsten Voß
Bei dem Schnitzel mit frischen Champignons und Zwiebeln sind eigentlich Pommes dabei. Vorausschauend frage ich, ob ich das Schnitzel auch ohne Pommes bekommen könnte. Als Alternative bietet mir die Bedienung einen Beilagensalat an, den ich gerne annehme. Nun zum Geschmack.

Anstatt Pommes, die regulär bei jedem Schnitzel dabei sind, bekamen wir auf Nachfrage einen bunten Beilagensalat. © Kirsten Voß
Das selbst gemachte Schnitzel ist von der dicke genau richtig. Die Panade ist von der Soße schon etwas aufgeweicht, was ich aber gerne so mag. Insgesamt schmeckt es mir gut. Einziger Kritikpunkt: Uns beiden war die Soße etwas zu salzig. Der Beilagensalat war frisch und knackig. Die separate Dessert-Karte ist nicht notwendig, die Teller sind alle leer und wir sind satt.
Die Getränke
Die Getränkeauswahl ist überschaubar, aber völlig ausreichend. Es gibt Softgetränke, Biere und Heißgetränke. Wir hatten Cola, ja die originale Coca-Cola, die in Glasflaschen mit Strohhalmen serviert werden. Auf Wunsch gibt es auch Gläser dazu. Ich trinke gerne aus Strohhalmen, aber aus Umweltgründen würde ich gerne dauerhaft darauf verzichten. Die Preise der Getränke liegen im normalen Bereich. Eine 0,33 Cola kostet dort 2,40 Euro.
Die Preise
Die Burger starten bei 6,50 Euro und enden, bei der Variante XXXXL, bei 26 Euro. Unser Chicago-Schnitzelgericht schlug mit 9,90 Euro zu Buche. Die Vorspeise kostete günstige 3,50 Euro.
Die Atmosphäre
Der große Speisenraum beinhaltet gleichzeitig die offene Küche. Wir finden es gut, dass man bei der Zubereitung des Essens einen Einblick hat. Die Abluftanlage saugt gut, der Geruch ist sehr gering. Der große, offene Raum ist durch Holztrennwände in mehrere Essbereiche geteilt. Diese sind aber nur so hoch, ungefähr auf Brusthöhe, dass man noch die Mitarbeiter in der Küche sehen kann.
Die Wände sorgen dafür, dass es gemütlicher wirkt. Ansonsten ist der Raum schlicht und modern gehalten: rote Akzente an Wänden und Säulen, dunkelbraune Holztische und Lederstühle. Außerdem findet man an den Wänden Bilder mit amerikanischen Motiven in schwarz-weiß und roten Details. Bei Marylin sind es die Lippen. Die Pflanzen sind dezent gehalten. Die Toiletten und das Restaurant an sich sind sauber.
Der Service
Wir haben uns von Anfang an gut aufgehoben gefühlt. Die Bedienung wirkte routiniert und sehr freundlich. Auf dem Trockenen saßen wir nie. Insgesamt kamen alles Speisen schnell, nach einer Stunde waren wir mit dem Restaurantbesuch schon durch.

Das Burgerlokal Route 66 findet sich auf dem alten Zechengelände, an der Ecke Flöz-Zollverein-Straße und Kamener Straße. © Jörg Heckenkamp
Kinderfreundlichkeit
Für Kinder gibt es auf Nachfrage eine gesonderte Speisenkarte mir insgesamt vier Gerichten (Burger, Schnitzel, Nuggets (jeweils mit Pommes) und Pizza). Eine extra Spielecke gibt es nicht.
Barrierefreiheit
Das Restaurant und der Biergarten sind ebenerdig zugänglich. Die Toiletten befinden sich im ersten Stock und sind nur über eine Treppe zu erreichen.
Mein Fazit
Meine Begleitung und ich waren rundum zufrieden und empfehlen das Route 66 gerne weiter. Wir haben uns dort wohl gefühlt und lecker gegessen; hier würde es auch dem Ami schmecken. Wir kommen gerne wieder. Nächstes Mal nehme ich dann die Pizza und die Hot Dogs unter die Lupe. Vielleicht ist dann auch noch Platz für einen Nachtisch.
Anfahrt/Parken
Kostenlose Parkplätze finden Besucher direkt vor dem Gebäude des Diners. Außerhalb der Öffnungszeiten des benachbarten Sozialkaufhauses „Kaufnett“ können deren Parkplätze auch noch genutzt werden. In direkter Nähe gibt es an der Kamener Straße eine Bushaltestelle.
Was sagt das Netz zum Restaurant Route 66?
Bei Google bewerteten bisher 216 Personen das Diner. Die Rezensionen fallen überwiegend positiv aus, somit kommt ein Durchschnittswert von 4,5 von 5 Sternen zustande. Bei Facebook liegt der Durchschnittswert bei 4,6 von insgesamt 192 abgegeben Bewertungen.
Restaurant-Infos
Diner Route 66, Flöz-Zollverein-Str. 2a (Ecke Kamener Straße), 59368 Werne
Tel. (02389) 4 02 63 14; info@diner-route66-werne.de
Route 66 bei Facebook
Montag: Ruhetag
Dienstag - Donnerstag: 16 bis 22 Uhr
Freitag: 16 bis 23 Uhr
Samstag: 15 bis 23 Uhr
Sonn- und Feiertags: 15 bis 22 Uhr
Von Kind auf bin ich mit der Stadt Werne vertraut und schätze die Atmosphäre mit den alten Fachwerkhäusern in der Lippestadt. Als erste Ansprechpartnerin kenne ich das vielfälige Vereinsleben in der Stadt und entdecke dabei immer wieder Neues. Das macht den Beruf so spannend.
