Römer auf Rutschautos und mehrköpfiger Höllenhund Latein-Theater am AFG begeistert das Publikum

Zwei Auftritte in voller Mensa: Latein-Theater am AFG begeistert Publikum
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An zwei Abenden wurde der toten Sprache Latein im Rampenlicht der AFG-Mensa neues Leben eingehaucht. Insgesamt erprobten sich rund 100 Schülerinnen und Schüler als Jungschauspieler und wirkten bei den beiden Aufführungen am 13. und 15. Februar vor vollem Haus in jeweils sechs Stücken mit. Viele von ihnen spielten an beiden Abenden und einige sogar aufgrund von kurzfristigen Ausfällen in mehreren Rollen.

Lateinlehrerin Birgit Berendes war den Darstellern am Bühnenrand immer eine helfende Hand, wenn es dann doch mal kleine Textaussetzer, eine zu schnelle oder aber zu leise Stimme gab. Doch all das sei verziehen, denn zu den jungen Schauspielern blickte zwei Mal eine vollbesetzte Mensa hinauf. Bereits bei der Montagsvorstellung mussten noch einige Stuhlreihen dazu gestellt werden.

So manch Talentsucher wäre an diesen beiden Abenden wohl am AFG fündig geworden. Es stachen einige echte Schauspieltalente heraus, welche das Publikum mit erstklassiger Mimik, Gestik, Textsicherheit und einem kraftvollen Auftritt ins Staunen versetzten.

Siebtklässler proben erst seit vier Wochen

Das Lehrer-Quartett, bestehend aus Birgit Berendes, Sabine Hellhammer, Gabriele Sonntag und Manfred Woehl, bereiteten die Schüler seit Herbst auf das Latein-Spektakel vor. Einige Siebtklässler fanden sich sogar erst vor vier Wochen für die ersten Proben zusammen. Somit wurde die Veranstaltung kurzerhand um eine Aufführung bereichert.

Die Siebtklässler, welche allesamt erst seit diesem Schuljahr das Fach Latein auf dem Stundenplan stehen haben, läuteten die Abende ein. Die Lerngruppe der 7c führte eine Episode aus dem alten Rom auf. Im Anschluss präsentierten die jungen Nachzügler die Geschichte von Orpheus und Eurydice. Es folgte eine Aufführung von Schülerinnen und Schülern der Stufe 8. Hier kam es zum Einsatz von Armors Pfeil. Dieser durchbohrte das Herz von Pluto, welcher sich daraufhin in die römische Gottheit Proserpina verliebt und sie daraufhin entführt.

Weiter ging es mit dem deutschsprachigen Stück „Auf dem Sklavenmarkt“, welches im Deutschunterricht der Klasse 9c einstudiert wurde. Der junge Decimus bekommt von seinem Vater den Auftrag einen Sänftenträger zu kaufen, doch sein Interesse gilt einer hübschen Germanin, welche er viel lieber erwerben möchte.

Die Klassen 9a und 9d führten durch die Geschichte von Aloysius. Nach seinem Tod fährt er in den Himmel hinauf, doch dort ist es ganz anders, als er es sich vorgestellt hat. Dieses ständige Halleluja und Hosianna mag er so gar nicht.

Das letzte und gleichzeitig auch umfangreichste Theaterstück führte in den Tartarus, dem Strafort der Unterwelt. Auch Sisyphus an der Schreibmaschine, Julius Cäsar und alte Römer auf Rutschautos kamen vor. Mitglieder der Latein-Theater-AG waren hier die Protagonisten. Frau Berendes zeigte sich zufrieden mit dem diesjährigen Latein-Spektakel und blickte bereits nach vorne: „Für dieses Schuljahr war es das erstmal. Aber im nächsten Jahr geht es natürlich weiter.“