RCS-Erweiterung an Capeller Straße in Werne Bebauungsplan soll offengelegt werden

RCS-Erweiterung an Capeller Straße ist Thema im Ausschuss
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Die Erweiterung des Recycling- und Entsorgungsunternehmens RCS in Werne hat in der Vergangenheit für viele Sorgen und Diskussionen insbesondere auf Seiten der Anwohner der Capeller Straße, Pagenstraße, Ronnenheideweg und des Kerstingwegs gesorgt. Nordkirchen hat sich jüngst dagegen entschieden, dass sich das Unternehmen hier ansiedeln kann. In Werne soll es mit der Erweiterung aber klappen, so geht zumindest der Wunsch der Stadt aus den Ausschussunterlagen für den kommenden Stadtentwicklungsausschuss am 25. März (Dienstag) hervor. Den am aktuellen Standort hat das Unternehmen laut Stadt nachweislich keine Möglichkeit mehr, sich zu erweitern.

Der darin enthaltene Beschlussvorschlag beinhaltet jedoch zunächst einmal die Offenlage von Bebauungs- und Flächennutzungsplan. Letzterer muss angepasst werden, weil die Fläche, auf der sich RCS erweitern möchte, aktuell noch eine für die Landwirtschaft ausgewiesene Fläche ist. Wann die Offenlage jedoch konkret stattfinden soll, ist aktuell noch unklar.

RCS Erweiterung Werne
Das Unternehmen RCS will sich an der Capeller Straße erweitern. Anwohner beobachten die Entwicklung mit Sorge. © Stadt Werne

Konkret erweitern möchte sich RCS etwa drei Kilometer nordwestlich des Werner Stadtkerns. Auf einem 6,5 Hektar großen Gebiet, dass der Firma bereits gehört. Von der Capeller Straße wird das Plangebiet in „einen größeren westlichen und einen kleineren östlichen Teilbereich“ getrennt. „Die geplanten Nutzungen umfassen Logistik, Verwaltung, Produktion, Wartungs- und Servicefunktionen sowie die notwendigen Stellplätze“, heißt es von der Stadt in den Unterlagen.

Bereits am 10. September 2024 hatte die Stadt gemeinsam mit RCS bei einem Infoabend über das geplante Projekt informiert. Rund 80 Bürgerinnen und Bürger kamen, um sich zu informieren, aber auch, um Sorgen loszuwerden. Denn insbesondere Anwohner fürchteten sich vor Lärm oder Geruchsbelästigung auf ihren Grundstücken.

70 km/h auf Capeller Straße

Anwohner hatten parallel gefordert, dass der Ronnenheideweg umgelegt werden solle, mit Mündung auf die Pagensstraße. Man habe eine entsprechende Umlegung geprüft. Nach „umfänglicher Prüfung“ sei man aber zu dem Ergebnis gekommen, dass eine solche Lösung „eine Verlagerung des Verkehrs zu Lasten der Anwohner der Pagensstraße“ bedeuten würde. Auch komme das Verkehrsgutachten nicht zu dem Ergebnis, dass mit Umsetzung der Planung eine „wesentliche Verschlechterung der Verkehrssituation noch eine Reduzierung der Leistungsfähigkeit der betreffenden Knotenpunkte“ entstünde.

Eine Geschwindigkeitsreduzierung von derzeit 100 auf 70 Stundenkilometer auf der Capeller Straße werde aber nach Rücksprache mit dem Kreis Unna umgesetzt. „Die Geschwindigkeitsreduzierung soll ab dem Abschnitt zwischen der Kreuzung Kerstingweg/Zollstraße/Capeller Straße bis zur Pagensstraße erfolgen“, heißt es. Zur Lärmabschirmung sollen außerdem entlang der Plangrenze im Norden höhere Gebäudehöhen festgesetzt werden.

Verbreiterung auf 5,90 Meter

Außerdem soll der Verkehr auf der Capeller Straße jetzt und nach Umsetzung des Bauvorhabens beobachtet werden, weil durch den LKW-Verkehr die Überfahrung der Nebenflächen und des Banketts erforderlich sei. „Sofern sich zukünftig regelmäßig kritische Verkehrssituationen ergeben, wird die Verbreiterung der Fahrbahn auf ein Mindestmaß von 5,90 m (mit eingeschränktem Bewegungsspielraum) empfohlen“, heißt es. Alternativ sei es denkbar, Ausweichstellen auf der Strecke einzurichten.

Zur Sorge vor Geruchsbelästigung hatte Adelheid Hauschopp-Francke schon im Herbst 2024 erklärt, dass am neuen Standort keine Gewerbeabfälle geplant und sogar ausgeschlossen seien. Auch Gefahrenstoffe behandele man an dem Standort nicht. Anfallendes Schmutzwasser soll über eine neu zu bauende Kanalisation entsorgt werden.

Der Stadtentwicklungsausschuss tagt kommende Woche Dienstag um 17.30 Uhr im großen Sitzungsraum im Erdgeschoss des Stadthauses in Werne.