Auch für viele muslimische Menschen in Werne hat am Freitagabend (28. Februar) eine besondere Zeit begonnen. 30 Tage lang essen und trinken sie im Fastenmonat Ramadan von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts. Abends wird dann mit dem Fastenbrechen (Iftar) gemeinsam gegessen und gefeiert.
Süleyman Tüfekci ist Imam der Bildungs- und Jugendhilfe Werne e.V. mit der Moschee an der Brevingstraße. „Von Donnerstag bis Sonntag bieten wir jeweils zunächst ein Iftar-Essen an, nach dem Fastenbrechen gibt es dann ein gemeinsames Abendgebet“, erzählt das Werner Gemeindeoberhaupt. An diesen Tagen rechne er aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre mit rund 100 bis 150 Gemeindemitgliedern, die an diesen Abenden beim gemeinsamen Mahl vor Ort sind. Weil in dem Gebäude selbst dafür nicht genügend Platz ist, hat die Bildungs- und Jugendhilfe wie in den Vorjahren Zelte zur Einnahme des Iftar aufgebaut. „Das machen wir aber dieses Jahr zum letzten Mal, danach müssen wir die Teilnehmerzahl etwas reduzieren“, meint Süleyman Tüfekci.
Fasten nicht immer einfach
Ramadan verschiebt sich gemäß dem angewandten Mondkalender jedes Jahr um elf bis zwölf Tage, 2026 wird die Fastenzeit deshalb bereits Mitte Februar bei vermutlich noch etwas kälteren Temperaturen beginnen. Dieses Jahr ist die Zeit, in der gläubige Muslime auf Nahrungsaufnahme verzichten, aber deutlich kürzer als bei einem Ramadan im Hochsommer. Der Imam, der früher am Bodensee gearbeitet hat, erinnert sich an ein dortiges Gemeindemitglied, das in einem Stahlwerk gearbeitet hat und trotz sehr heißer Temperaturen dort das Fasten erst abends gebrochen hat.
Gerade die jüngere Generation gehe mit den Regeln aus seiner Sicht eher etwas lockerer um. Auch in den religiösen Jugendgruppen für Jungen und Mädchen, die der Imam gemeinsam mit ehrenamtlichen Mitarbeitern unterrichtet, sei der Ramadan und dessen Bedeutung als eine der Säulen des Islams natürlich aktuell Thema. Der Fastenmonat endet mit dem traditionellen Zuckerfest, dieses wird diesmal vom Abend des 29. März bis zum 1. April begangen.

Iftar-Feiern im Angebot
Ein besonderes Angebot für Gruppen und Unternehmen, die gemeinsam das Fasten brechen wollen und ein individuelles Iftar-Event suchen, hat der Dimel-Festsaal an der Graf-von-Westerholt-Straße in Stockum. Für Gruppen von 30 bis zu 450 Personen stehen der Festsaal oder die Café-Lounge zur Verfügung. „Viele Firmen hier, ob mit türkischen oder deutschen Betreibern, haben ganz viele muslimische Mitarbeiter. Wenn man dann ähnlich wie bei einer Weihnachtsfeier ein Event zum Fastenbrechen anbietet, kommt das bestimmt gut an“, ist Inhaberin Kadriye Moldenhauer überzeugt.
Auch privat freut sie sich auf die besondere Zeit des Ramadans, bei den gemeinsamen Abendessen dürfen Gulasch und Butterreis nach türkischer Art, Börek (gefüllte Teigtaschen) und Datteln nicht fehlen. Aktuell halten sich die Anfragen im Dimel Festsaal insgesamt etwas in Grenzen, durch das Iftar-Angebot zum Ramadan will der Laden nun noch mehr Gäste überzeugen.