Private Grundschule einer freien Kirche? Bezirksregierung liegt kein Antrag aus Werne vor

Private Grundschule einer freien Kirche? Bezirksregierung liegt kein Antrag aus Werne vor
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Könnte in Werne bald schon eine neue Privatschule entstehen? Zumindest, wenn man die Absichtsbekundungen der Christlichen Gemeinde in Werne hört. Denn die will eine sogenannte Bekenntnis-Grundschule errichten. Das war unter anderem Thema im vergangenen Schulausschuss. Doch wie die Bezirksregierung Arnsberg nun gegenüber der Redaktion erklärt hat, hat bisher weder eine telefonische Kontaktaufnahme noch eine Antragstellung durch die Werner Gemeinde stattgefunden. Zuvor hatte die Stadt Werne erklärt, dass die Gemeinde dem Wissen der Stadt nach mit der Bezirksregierung gesprochen habe.

„Für die Aufnahme des Schulbetriebs (in diesem Falle einer Ersatzschule) ist ein solcher Antrag jedoch grundlegend“, erklärt Hannah Scherz, Sprecherin der Bezirksregierung Arnsberg, auf Anfrage. „Der vollständige Antrag auf Genehmigung einer Ersatzschule ist vom Schulträger sieben Monate vor dem geplanten Beginn des Schulbetriebs (1. August) schriftlich bei der zuständigen Bezirksregierung einzureichen.“

Eltern oder Initiative gefragt

Darüber hinaus müssen weitere Voraussetzungen erfüllt werden, bevor eine derartige Bekenntnis-Grundschule errichtet werden kann. Etwa könne eine private Grundschule laut Scherz nur zugelassen werden, wenn der Antrag von Erziehungsberechtigten selber gestellt werde.

Generell aber lasse es das Grundgesetz zu, dass Eltern oder Initiativen derartige Schulen ins Leben rufen. Sofern diese „privaten Schulen in ihren Lehrzielen und Einrichtungen sowie in der wissenschaftlichen Ausbildung ihrer Lehrkräfte nicht hinter den öffentlichen Schulen zurückstehen und eine Sonderung der Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern nicht gefördert wird“.

Im Gebiet der Bezirksregierung Arnsberg gibt es bereits Grundschulen, die durch christliche Freikirchen getragen werden, etwa die Freie Christliche Schule in Siegen mit zwei Dependancen. Andere private Grundschulen lehnen sich an den evangelischen Glauben an. Insgesamt sind 13 Grundschulen im Regierungsbezirk in privater Trägerschaft.

Während sich einige Werner Politiker durchaus skeptisch gegenüber dieser Idee zeigten, rief Uta Leisentritt (CDU) dazu auf, nicht direkt jede Idee zu verfluchen. Denn schließlich gebe es mit dem Christophorus-Gymnasium ein sehr gutes Beispiel für eine Bekenntnisschule. Die Werner SPD befürchtet derweil, dass den Kindern an einer freikirchlichen Grundschule ein zu starkes Glaubensbild vermittelt werden könnte. Die Grünen erklärten, dass eine solche Schule in Werne „keine Zukunft“ habe.