Der Satz, mit dem eine aktuelle Pressemitteilung der LBS überschrieben ist, klingt im ersten Moment durchaus positiv. „Preise auf dem Gebrauchtimmobilienmarkt in Werne haben sich 2024 beruhigt“, heißt es dort. Das habe die Auswertung sämtlicher Zeitungs- und Online-Anzeigen ergeben, die in der sogenannten Empirica Preisdatenbank erfasst sind.
Demnach kostete eine gebrauchte 80-Quadratmeter-Eigentumswohnung in Werne im Jahr 2024 durchschnittlich 196.000 Euro. Tatsächlich sind besagte Immobilien damit allerdings nicht günstiger geworden. Im Gegenteil. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Preis um sechs Prozent gestiegen. Das ist noch einmal deutlich mehr als der Schnitt in den Ruhrgebietsstädten. Hier kostete eine vergleichbare Immobilie 166.200 Euro. Das entspricht einem Anstieg von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dennoch sagt LBS-Gebietsleiter Michael Bach: „Insgesamt haben sich die Preise auf dem Gebrauchtmarkt damit stabilisiert.“
Die Angebotspreise für ein gebrauchtes Reihenhaus lagen in Werne 2024 bei 320.000 Euro - ein Anstieg um sieben Prozent. Verkäufer von gebrauchten Eigenheimen verlangten hingegen durchschnittlich 387.000 Euro. In dieser Kategorie sind die Preise gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent gesunken.
Weiter heißt es in der Mitteilung der LBS: „Weil verstärkt Immobilien aus den 60er und 70er Jahren auf den Markt kommen, kann der Einstiegspreis aber auch um einiges günstiger sein.“ Dass sich die Lage in der Tat etwas stabilisiert hat, zeigt ein Blick in die Bilanz nach dem ersten Halbjahr 2024. Da kostete beispielsweise ein gebrauchtes, frei stehendes Einfamilienhaus in Werne durchschnittlich 372.500 Euro. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr lag damit bei satten 17 Prozent.
Umsatzrückgang beim Immobilienverkauf
Zu welchen Preisen die Immobilien angeboten werden und für welche Summen sie letztlich wirklich den Eigentümer wechseln, steht jedoch in der Regel - im wahrsten Sinne des Wortes - auf zwei unterschiedlichen Blättern. Wer in die Daten des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Kreis Unna schaut, erkennt aber zumindest teilweise so etwas wie Stabilität - und zwar bei der Anzahl der Kaufverträge.
So wurden dem Ausschuss im dritten Quartal 2024 insgesamt 56 Kaufverträge für Wohngrundstücke (bebaut und unbebaut) sowie Eigentumswohnungen in Werne vorgelegt. Das waren exakt so viele wie im vorausgegangenen Quartal und sogar zehn Verträge mehr als im dritten Quartal des Vorjahres. Große Schwankungen gibt es hingegen bei den Umsätzen. Im dritten Quartal 2023 waren es 9,5 Millionen Euro. Im darauffolgenden Quartal war der Umsatz mit 17,6 Millionen Euro fast doppelt so hoch. Im dritten Quartal 2024 lag er dann wieder bei 10,3 Millionen.
