PKW-Schätze glänzen auf dem Werner Marktplatz Oldtimertreffen lockte viele Besucher

PKW-Schätze glänzen auf dem Marktplatz: Oldtime lockten viele Besucher
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Es roch ein bisschen mehr nach Abgasen. Der Geräuschpegel auf und rund um den Marktplatz war am Samstag ebenfalls für einige Stunden deutlich erhöht. Dazu lachte die Sonne vom Himmel und lockte noch mehr Besucher und Besucherinnen auf den Marktplatz. Geschäftsmann Christof Schmersträter hatte zu diesem Oldtimer-Treffen bereits ein zweites Mal eingeladen - ohne Zwang, ohne Gebühr, ohne Voranmeldung und ohne Wettbewerb, wer den schönsten Oldtimer besaß.

Nicht umsonst war es ein Kommen und Gehen in diesen sechs Stunden der Präsentation. „Jeder kann kommen und gehen, wie er möchte. Einzige Vorbedingung ist, dass das Auto älter als 30 Jahre alt sein muss. Es geht uns einfach um nette Gespräche und um den Austausch“, so Schmersträter. Er ist selbst stolzer Besitzer eines Opel Olympia Caravan, Baujahr 1961. Vor zehn Jahren hat er sich das Auto gekauft und mit seinem Firmenlogo bedrucken lassen. An der Zufahrt zum Marktplatz hatte er sein Auto quasi als Wegweiser platziert.

Sehr altes Auto
Rainer Sasse aus Bergkamen in seinem Ford Model A Phaeton Deluxe, Baujahr 1930. © MEISEL-KEMPER

Echte Rarität aus Uruguay

Wenige Meter weiter stand der optische Blickpunkt, neben dem sich der Besitzer gern als zusätzlichen Hingucker fotografieren ließ. Lelco Mariano aus Bad Fredeburg hat sich den roten Lincoln Continental Mark V, Baujahr 1978, vor drei Jahren gekauft. „Ich bin ein Elvis- Presley-Fan. Kingmäßig habe ich mir das Auto für Werbezwecke aufgebaut. Das steht immer vor meiner Pizzeria in Bad Fredeburg. Die Mutter des verschollenen Tengelmann hat das zuletzt gefahren“, erklärte Mariano, der auch privat im Presley-Look mit eigenen Haaren rumläuft und in seiner Pizzeria steht.

Eines der ältesten Autos war wohl an diesem Tag der Ford Model „A Phaeton Deluxe“, Baujahr 1930. Rainer Sasse aus Bergkamen hat das Auto vor drei Jahren gekauft und als „Schrauber“ wieder restauriert und aufgebaut. „Das Auto kommt aus Uruguay. Es wurde damals in geringer Stückzahl von 2000 Modellen als Zweitürer gebaut. Heute gibt es nur noch weltweit 150 Stück davon. Sogar die Lackierung ist noch im Originalzustand. Ich habe sie nur ein bisschen nachgebessert“, so Sasse. Und ergänzt: „Das Fahrgefühl ist eine Katastrophe. Der Bremsweg ist viel länger als bei einem Auto heute. Noch dazu hat er keine Servolenkung.“ Oft fahre er das Auto nicht, denn bei höchstens 80 Stundenkilometern sei das nicht gerade das schnellste Fahrzeug. Aber stolz sei er dennoch, fügt er hinzu und dampft davon.

Viele Menschen kamen nur so zum Gucken, Schauen und Staunen, denn das Sonnenlicht ließ die hochpolierten Karosserien noch mehr glänzen. Da stand ein knallgelber Polo neben einem Militärjeep aus dem Jahr 1943, von dem es heute auch nur noch eine geringe Stückzahl gibt. Wer wollte, konnte sogar einen Mercedes Marke Lorinser W 126300 Sel, Baujahr 1987, für 9950 Euro kaufen. Daneben stand auch, wie bei so vielen Autos, das man das Auto weder berühren noch streicheln solle. Das war durchaus verständlich, denn dieses Angebot für knapp 10.000 Euro war noch in der Niedrigpreiskategorie der meisten Autos. Bei der Nachfrage nach dem wahren Preis der anderen Oldtimer hielten sich die Besitzer verständlicherweise bedeckt.