Wie groß ist der Photovoltaik-Boom in Werne noch? So steht die Lippestadt im Vergleich da

Wie groß ist der PV-Boom in Werne noch? Ausbau von Solarenergie
Lesezeit

Ob bei der Planung neuer Wohngebiete oder dem Bau und der Nachrüstung städtischer Immobilien: Am Thema Solarenergie führt auch in Werne längst kein Weg mehr vorbei. Aber wie steht es aktuell eigentlich um den Ausbau der Technologie? Anders gefragt: Wie viele Dächer sind in der Lippestadt mittlerweile mit Photovoltaik-Anlagen bestückt - und wohin geht der Trend?

Ein Blick in die Statistik zeigt: Der Ausbau scheint allmählich ins Stocken zu geraten. Zumindest legen das die offiziellen Zahlen der Bundesnetzagentur nahe. Demnach wurden in Werne im zweiten Quartal 2024 lediglich 102 neue Anlagen installiert. Das entspricht zwar einem Zuwachs von 5,6 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2024 - allerdings liegt Werne damit deutlich unter dem bundesweiten Schnitt von 7,4 Prozent.

Zum Ende des zweiten Quartals dieses Jahres waren stadtweit insgesamt 1913 Anlagen installiert. Das entspricht ungefähr einer Fläche von 25 Fußballfeldern und einer Leistung von 39 Megawatt. Gemessen an der Anzahl der PV-Anlagen pro 1000 Einwohner schafft Werne es im deutschlandweiten Ranking mit mehr als 2000 Städten auf Platz 570 – gemessen an der insgesamt installierten Leistung auf Rang 284. Das hat eine aktuelle Auswertung des Vergleichsportals Selfmade Energy ergeben.

Nachdem deutschlandweit 2023 so viele Photovoltaikanlagen installiert wurden wie nie zuvor, sei die Nachfrage im ersten und zweiten Quartal 2024 vergleichsweise schwach gewesen, heißt es in einer Pressemitteilung von Selfmade Energy.

Unsicherheit bei Hauseigentümern

Dessen Geschäftsführer Tim Rosengart hat auch eine Erklärung für den Trend: „Es scheint so, als ob viele Hausbesitzer den Kauf einer Photovoltaikanlage hinauszögerten. Gründe hierfür sind sicherlich die, im Vergleich zum Beginn des Ukraine-Krieges stark gefallenen Energiepreise, die höheren Finanzierungskosten bei den Banken sowie eine allgemeine Unsicherheit in Bezug auf die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung, die viele Verbraucher von größeren Investitionen abhalten dürfte.“ Der Trend zeige sich auch daran, dass die meisten Solarfirmen aktuell nur schwach ausgelastet seien und teils hohe Preisnachlässe von bis zu 25 Prozent gewährten.

Wer herausfinden möchte, ob PV-Module auf dem Dach seines Eigenheims überhaupt sinnvoll und möglich sind, kann einen Blick in das Solardachkataster auf der Homepage des Regionalverbands Ruhr (RVR) werfen. Auf einer interaktiven Karte gibt es dort eine Klassifizierung für jedes Dach der Lippestadt. Der RVR weist aber auch darauf hin, dass die dort aufgeführten Ergebnisse lediglich einer ersten Einschätzung dienen, die „in jedem Fall überprüft und die Entscheidung für eine Solaranlage durch entsprechende Fachleute begleitet werden sollte“.