Ludger Burmann findet auch im neuen Dortmunder Tatort mit dem Titel „Zorn“ einige Schwächen. Ob sich dennoch das Einschalten lohnt, verrät der 62-jährige Schauspieler aus Werne in unserer Video-Kritik. © Optik Martin Klose

Tatort-Kritik

„Nur ein Hauch besser“: Ludger Burmann findet viele Schwächen im neuen Dortmunder Tatort

Eine rätselhafte Geschichte, eine diskriminierende Darstellung von Bergleuten und wenig Spannung: Ludger Burmann findet den Dortmunder Tatort schwach, wie er in unserer Video-Kritik erklärt.

von Andrea Wellerdiek, Felix Püschner

Werne

, 20.01.2019 / Lesedauer: 3 min

Triste Industriekulisse, typische Bergbausiedlungen und „Schicht-im-Schacht“-Plakate: Der neue Dortmunder Tatort mit dem Titel „Zorn“ kommt düster und klischeehaft daher. Ludger Burmann, Schauspieler aus Werne, findet einige Schwächen im Film.

Und darum geht’s: Der einstige Bergmann Andreas Sobitsch wird tot am Emscher-Ufer aufgefunden. Er hatte sich bis zuletzt für die Belange seiner Kollegen eingesetzt. Er wollte die Zeche auf Bergschäden verklagen. Die Ermittlungen führen das Team um Kommissar Peter Faber (Jörg Hartmann) zunächst in eine Zechenkneipe.

Hier ist der Wut der einstigen Kumpels, die sich gar nicht mehr unter Kontrolle haben, spürbar. „Es geht nur ums Saufen und Gegröle. Sie werden als Dumpfbacken dargestellt. Da wird ein Klischee bedient, das bei vielen Leuten noch im Kopf ist. Und das finde ich sehr schade“, sagt Ludger Burmann.

Ralf Tremmel (Thomas Lawinky, M.) muss von Kommissar Jan Pawlak (Rick Okon) daran gehindert werden, zuzuschlagen. Kommissarin Martina Bönisch (Anna Schudt) beobachtet die angespannte Situation in der Stammkneipe der Ex-Bergleute. Wie die Bergleute dargestellt werden, findet Ludger Burmann unrealistisch. © WDR/Martin Valentin Menke

Neben ehemaligen Arbeitskollegen gerät plötzlich auch der Reichsbürger Friedemann Keller (Götz Schubert) ins Visier der Ermittler. Er handelt mit Sprengstoff, hat eine dubiose Verbindung zu einigen Bergleuten und ist V-Mann. Unvorstellbar, wie Ludger Burmann findet. „Der soll ein V-Mann sein? Der ist doch ganz alleine. Das ist doch kein V-Mann. Das ist für mich das größte Rätsel“, sagt der 62-Jährige in unserer Video-Kritik.

Eine bizarre Rolle spielt auch die Verfassungsschützerin Klarissa Gallwitz (Bibiana Beglau). Und sie wird unrealistisch dargestellt, meint Burmann. „Sie verhält sich wie eine Mitarbeiterin in einer Eventagentur. Das wäre so, als wenn ein Bänker die Leute in Badehose bedienen würde. So verhält sich doch keiner. Das ist für mich unbegreiflich“, sagt der Schauspieler aus Werne, der selbst schon in verschiedenen Tatorten mitgespielt hat.

Bizarre Rolle einer Verfassungsschützerin: LKA-Beamtin Dr. Klarissa Gallwitz (Bibiana Beglau) spricht mit Kommissar Peter Faber (Jörg Hartmann). © WDR/Thomas Kost

Insgesamt findet Ludger Burmann den neuen Dortmunder Tatort „nur einen Hauch besser“ als den vorherigen mit dem Titel „Tod und Spiele“. Was für Burmann rätselhaft bleibt, welcher Kommissar nach seiner Meinung nach eigentlich keinen Polizeidienst mehr übernehmen dürfte und an welcher Stelle es eine echte und positive Überraschung gab, verrät Ludger Burmann in unserer exklusiven Video-Kritik:

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