NRW-Stärkungspakt kompliziert Wohlfahrtsverbände im Kreis Unna üben Kritik an NRW-Regierung

NRW-Stärkungspakt zu kompliziert: Wohlfahrtsverbände üben Kritik
Lesezeit

Die Vertreter der Verbände, Verwaltung und Politik kamen beim jüngsten Treffen der Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände im Stadtmuseum Bergkamen zusammen. Dabei stand ein breites Programm auf der Tagesordnung, das von der Armutsbekämpfung, über Themen der Integration, bis zu Strategien gegen den Fachkräftemangel reichte.

Der AG Wohlfahrt gehören der Paritätische, die Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Diakonie und das Deutsche Rote Kreuz aus dem Kreis Unna an. Auch die politischen Parteien und die Kreisverwaltung sind in dem Gremium vertreten, das sich etwa vier- bis fünfmal im Jahr trifft.

So waren an diesem Tag auch Christian Scholz (Fachbereichsleiter Arbeit und Soziales, Kreis Unna), Torsten Göpfert (Sozialdezernent, Kreis Unna), sowie Angelika Chur und Sebastian Laaser von der SPD sowie Hans-Ulrich Bangert von den Grünen vor Ort.

Ein breites Bündnis

Auch beim jetzigen Zusammentreffen seien in „sehr guter Arbeitsatmosphäre“ die wichtigsten sozialen Herausforderungen für die Menschen im Kreis Unna thematisiert worden, berichtet Dorothée Schackmann.

Sie ist Kreisgruppen-Geschäftsführerin des Paritätischen und die aktuelle Sprecherin der AG Wohlfahrt. Ein Thema, das alle Beteiligten besonderes umtrieb, war dabei die Armutsbekämpfung. Als echte Hilfe zu diesem Zweck war der NRW-Stärkungspakt von der Landesregierung angekündigt worden.

Unter dem Motto „Gemeinsam gegen Armut“ sollten über die Kommunen die Einrichtungen der sozialen Infrastruktur, die vor großen Herausforderungen stehen, vor Schließungen bewahrt werden. Zudem würden sich auch viele Menschen mit geringem Einkommen um die Sicherung ihres täglichen Bedarfs sorgen. Darum hatte die Landesregierung für das Jahr 2023 rund 150 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Unmögliche Umsetzung

Der genauen Überprüfung durch die Arbeitsgemeinschaft hielt der Pakt aber oft nicht stand: Zu den Kritikpunkten zählte vor allem die „komplizierte Umsetzung“ in vielen Bereichen. „Die Hilfe etwa für Menschen, die die gestiegenen Energiekosten nicht stemmen können, ist viel schwieriger als gedacht. Denn die Energieabrechnungen für die Verbräuche im Jahr 2023 erfolgen ja erst im Jahr 2024“, erklärt Schackmann. So könnten derzeit keine realistischen Anträge zur Energiekostenübernahme auf den Weg gebracht werden.