Norovirus geht im Kreis Unna um Mehr Zahlen als noch 2024 um diese Zeit

Norovirus geht im Kreis Unna um: Mehr Fälle als im Winter 2023/2024
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Im Kreis Unna geht aktuell das Norovirus herum. Das geht sowohl aus Zahlen des Landeszentrums für Gesundheit (LZG) in Bochum hervor, als auch aus den Zahlen des Kreises Unna. Laut Kreis haben sich in der Zeit vom 1. Dezember 2024 bis zum einschließlich 8. Januar 2025 57-mal Menschen mit dem Virus nachweislich angesteckt. In der ersten Januarwoche 2025 haben sich bis einschließlich 8. Januar insgesamt 20 Menschen nachweislich infiziert.

Im Vorjahres-Vergleichszeitraum 1. Dezember 2023 bis 8. Januar 2024 waren es mit 34 Fällen deutlich weniger, vom 1. Januar 2024 bis 8. Januar 2024 hatten sich damals 17 Personen angesteckt. Laut Kreis trete das Virus typischerweise wellenförmig und saisonal auf. Dass das Virus infolge der Pandemie nun ansteige, sei außerdem nicht ungewöhnlich.

Elektronenmikroskopische Aufnahme von Noroviren
Elektronenmikroskopische Aufnahme von Noroviren. © Gudrun Holland/RKI/Robert-Koch-Institut/dpa

Ortsscharfe Daten nennt der Kreis auf Nachfrage nicht. Dies liege zum einen an den zu geringen Fallzahlen, zum anderen am Datenschutz, erklärt Kreissprecherin Leonie Joost. Auch ist nicht klar, vor welchen Hintergründen das Virus aktuell vermehrt auftritt. Typisch sei laut Joost aber ein vermehrtes Auftreten in Gemeinschaftseinrichtungen, Krankenhäusern und Altenpflegeheimen. Das liege an räumlichen und zeitlichen Zusammenhängen.

„Aber es gibt auch einen Großteil an Einzelfällen, wo eine Quelle nicht identifizierbar ist.“ Die Besonderheit des Norovirus sei, dass es zwei Übertragungswege gebe: zum einen über den fäkalen-oralen Weg, zum anderen über Aerosole beim Erbrechen. „Ein Beispiel für deine bessere Vorstellung: Das größte Risiko, sich zu infizieren, besteht in einer Gruppe, in der jemand z. B. auf den Fußboden erbrochen hat.“ Aufgrund des hierdurch entstehenden hohen Übertragungsrisikos kommt es bei wenigen Erkrankungen häufig zu vielen Folgefällen, welches ein lokales vermehrtes Auftreten begünstigen kann.

RKI rät zu strenger Hygiene

Laut Robert Koch-Institut (RKI) kommt es infolge einer Infektion mit dem hochansteckenden Norovirus zu schwallartigem, heftigen Erbrechen und starken Durchfällen. Die klinischen Symptome bestehen in der Regel zwölf bis 48 Stunden. Nach Überstehen der Erkrankung sind Personen noch sieben bis 14 Tage ansteckend, weshalb das RKI zu sorgfältiger Sanitär- und Handhygiene rät.

Das RKI empfiehlt, erkrankte Personen abzusondern, bei Erbrechen der erkrankten Person Handschuhe, einen Schutzkittel und einen Mundschutz zu tragen. Neben konsequentem Händewaschen und der Händedesinfektion rät das RKI außerdem zur Desinfektion von patientennahen Flächen, Toiletten, Waschbecken und Türgriffen.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 11. Januar 2024.