Als VIP zum Taylor-Swift-Konzert Vorbereitungen bei Niklas aus Werne laufen auf Hochtouren

Taylor Swift in Gelsenkirchen: Niklas (17) ist beim Konzert als VIP dabei
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Angefangen hat für Niklas Korzinetzki alles mit dem Album „1989“ von Taylor Swift aus dem Jahr 2014. Damals war der Werner gerade acht Jahre alt. „Ich kann mich daran erinnern, dass ich die Songs mitgesungen und geliebt habe“, erzählt der heute 17-Jährige. Doch damals habe er noch nicht wirklich gewusst, wer dahinter steckt. Zehn Jahre später steht Niklas Korzinetzki kurz vor seinem ersten Taylor Swift-Konzert: Am Donnerstag (18. Juli) geht es für ihn und eine Freundin nach Gelsenkirchen. Und zwar als VIP. So geplant war das eigentlich nicht.

Kampf um die Tickets

„Es ist so: Um an Tickets zu kommen, muss man sich mit einer E-Mail-Adresse registrieren und mit Glück bekommt man dann einen Code, mit dem man Tickets kaufen kann“, so der Swift-Fan. Seine Freunde und er hatten Glück und bekamen die Codes. Das heißt aber noch lange nicht, dass man auch Tickets ergattert. „Wir wollten eigentlich zu viert los und auch gerne Plätze nebeneinander. Aber es war einfach unglaublich schnell ausverkauft.“

Was also machen? Auf eine andere Stadt hoffen und dort vielleicht am Ende vor demselben Problem stehen? Oder doch das Budget aufstocken und VIP-Tickets kaufen? Niklas Korzinetzki machte Nägel mit Köpfen, kaufte zwei Tickets und holte eine Freundin mit ins Boot. Und so geht es nun für die beiden als VIP nach Gelsenkirchen. Die passende Fan-Box dazu ist schon angekommen. Pro Ticket mussten die beiden übrigens 300 Euro zahlen. Im Vergleich zu den Preisen in den USA, wo Fans teilweise 1500 Dollar ausgeben, könnte man die Kosten für Gelsenkirchen als VIP noch als günstig betiteln.

US-Sängerin Taylor Swift gehört zu den erfolgreichsten Musikerinnen weltweit. Sie begeistert Millionen Fans.
US-Sängerin Taylor Swift gehört zu den erfolgreichsten Musikerinnen weltweit. Sie begeistert Millionen Fans. © picture alliance/dpa/LaPresse

Aber was macht die Faszination dieser Sängerin aus, für die Millionen Fans zu den Konzerten pilgern und alle Hebel in Bewegung setzen, um an Tickets zu kommen? Vorab: Taylor Swift ist nicht nur Sängerin, sondern auch Gitarristin, Songwriterin, Musikproduzentin und Schauspielerin. Die Fans selber nennen sich Swifties, eine von ihnen wollte Gelsenkirchen sogar in Swiftkirchen umbenennen.

Für Niklas Korzinetzki hat Taylor Swift sehr viele Facetten, die die Faszination ausmachen. „Sie vereint so viele Musikstile. Sie hat mit Country begonnen, sich mit Pop weiterentwickelt und sogar Indie-Einflüsse eingebracht. Dass sie das so variiert, das machen die wenigsten Künstler.“

Identifikation mit Songtexten

Und auch die Songtexte machen für den 17-Jährigen viel aus. „Sie schreibt sehr gut über ihre Gefühle, es gibt nur wenige, die das so können.“ Auch thematisiere sie immer wieder gesellschaftliche Themen. „Da geht es zum Beispiel darum, dass man sich nicht vergleichen sollte, denn alle Leute sind einzigartig. An anderer Stelle geht es um den Feminismus.“ Auch bieten die Songs für die Fans die Möglichkeit, sich mit den Gefühlen, die dort beschrieben werden, zu identifizieren. Und so gehört die Musik von Taylor Swift schon lange zum Alltag des 17-Jährigen. „Ich weiß noch, wie ich immer am Veröffentlichungstag eines neuen Albums morgens früh aufgestanden bin, um als Erstes die neuen Songs zu hören.“

Niklas Korzinetzki freut sich auf sein erstes Taylor Swift-Konzert.
Niklas Korzinetzki freut sich auf sein erstes Taylor Swift-Konzert. © privat

Jetzt laufen die Vorbereitungen für das Konzert am Donnerstag auf Hochtouren. Mit seiner Freundin zusammen hat er bereits Freundschaftsarmbänder gefertigt. Freundschaftsarmbänder? Auch so ein Swiftie-Ding: „Es gibt Leute, die machen Hunderte davon. Das sind Armbänder mit Textzeilen aus den Songs oder auch Swift-Insidern“, erklärt der Werner. Diese werden dann beim Konzert zum Beispiel in den Warteschlangen ausgetauscht.

Nebenbei werden natürlich fleißig die Lieder gehört. „Damit man wirklich alle Songtexte kennt. Es gibt auch Überraschungs-Songs, da muss man vorbereitet sein.“ Wirklich unvorbereitet sind die beiden Swift-Fans wohl aber auch so nicht. „Wir versuchen sogar im Musikunterricht unsere Lehrerin davon zu überzeugen, Taylor Swift-Songs zu singen oder zu spielen“, erklärt der 17-Jährige mit einem Lachen. Nun steigt aber erstmal die Vorfreude und Aufregung vor dem ersten Taylor Swift-Konzert, das er erleben darf.