Klostervorplatz in Werne Durchfahrt soll für Autofahrer weiter frei bleiben

Klostervorplatz: Durchfahrt soll für Autofahrer weiter frei bleiben
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Der Klostervorplatz in Werne soll auf Vordermann gebracht werden. Darüber herrscht im Stadtrat grundsätzlich Einigkeit – trotz schwieriger Haushaltslage. Bei der Sitzung am vergangenen Donnerstag (6. März) ging es deshalb viel mehr um die Frage, wie die Verkehrsführung in Zukunft aussehen soll: Bleibt die aktuelle Regelung bestehen? Oder sollte die Durchfahrt von der Südmauer nur noch für Feuerwehr und Müllabfuhr erlaubt sein? Bevor die Ratsmitglieder eine Entscheidung fällten, machte die Diskussion im Kolpingsaal selbst einige Umwege.

Neuauflage der Ausschussdebatte

Den ersten Zwischenstopp gab es schon bei der Beschlussvorlage: In dem vorliegenden Dokument fehlte nämlich, worüber der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung bereits im Februar abgestimmt hatte: die Empfehlung, bei der aktuellen Verkehrsführung zu bleiben. Obwohl sich schnell herausstellte, dass die Vorlage offenbar veraltet war, flammte die Diskussion im Stadtrat erneut auf: „Dann haben wir einen schönen Klostervorplatz mit Aufenthaltsqualität, und lassen da Autos lang fahren“, äußerte beispielsweise FDP-Fraktionsmitglied Artur Reichert seine Bedenken. Auch Klaus Schlüter vom Bündnis 90/Die Grünen wiederholte die Argumente seiner Partei: „Wir haben gegen den Antrag der CDU gestimmt, denn es macht aus unserer Sicht keinen Sinn, viel Geld in die Hand zu nehmen und diesen Verkehr weiter zu erlauben.“

Uta Leisentritt, Fraktionsvorsitzende der CDU in Werne.
CDU-Fraktionschefin Uta Leisentritt zeigte sich leicht irritiert über die Neuauflage der Verkehrs-Diskussion im Stadtrat. © Jörg Heckenkamp

Gemeint ist der Antrag zur Beibehaltung der aktuellen Verkehrsführung, den die Christdemokraten zuvor im Ausschuss eingebracht hatten. Das für die Planung zuständige Büro DW Ingenieure hatte als alternativ vorgeschlagen, den Platz für den normalen Autoverkehr zu sperren. Stattdessen solle die Straße „Am Neutor“ bis zur Tiefgarage in beide Richtungen befahrbar sein, um allen, die sich verfahren, eine Wendemöglichkeit zu bieten. Da der Ausschuss aber letztlich für den CDU-Antrag gestimmt hatte, zeigte sich deren Fraktions-Chefin Uta Leisentritt sichtbar irritiert darüber, dass der Stadtrat plötzlich den Rückwärtsgang einlegte: „Wir können doch nicht jede einzelne Empfehlung aufweichen und neu diskutieren.“

Mehrheit für Beibehaltung

Bürgermeister Lothar Christ hielt dem entgegen, dass der Stadtrat sich als „oberstes Organ nicht sklavisch an Empfehlungen halten muss“. Und sorgte dann für etwas (Verkehrs-)Chaos: Erst solle darüber abgestimmt werden, ob über die Neugestaltung des Klostervorplatzes und die Verkehrsführung getrennt entschieden wird. Dann, ob letztere noch mal in den Ausschuss gehen, oder im Stadtrat beschlossen werden soll – und schließlich über die Verkehrsführung selbst. Bis alle Ratsmitglieder diesen Vorschlag verstanden, brauchte es ein paar Minuten und diverse Erklärungsversuche. Am Ende kam die Debatte dennoch ans Ziel: Noch in der Sitzung am Donnerstag stimmte die Mehrheit für den Antrag der CDU.

Die Durchfahrt am Klostervorplatz bleibt für Autofahrer also auch in Zukunft frei. Für die Umgestaltung des Platzes stimmten die Fraktionen übrigens einstimmig.